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Besuch der Gedenkstätte KZ Dachau am 26.07.2023 anlässlich des 81. Todestages von P. Titus Brandsma mit verschiedenen Stationen. Beim Besuch wurde ein großes Portraitfoto des Heiligen mitgetragen.
Block 28 (Wohnbaracke)
Hier war Titus Brandsma untergebracht. Der Blockälteste Fritz Becker, ein „unbeherrschter Sadist“ hegte „nach eigenen Angaben einen abgründigen Hass gegen Geistliche und schlug bei jedem kleinsten Anlass. Oft zog Titus Brandsma wegen seiner Ungeschicklichkeit und seiner physischen Schwäche die Aufmerksamkeit dieses Mannes auf sich und wurde dann von ihm aufs schwerste misshandelt.“ Trotzdem wandte Titus sich ihm immer wieder freundlich zu und suchte das Gespräch mit ihm. Das brachte ihm aber neue Prügel ein. (Quelle: Hense, Briefe an die Familie, S. 501)
Appellplatz
Morgenappell: Ein SS-Mann entdeckt bei Titus Brandsma einen Lappen um einen verwundeten Finger. Er schlägt P. Titus. Der sinkt zu Boden. In dieser Haltung muss er volle 4 h aushalten. Nach den ersten Minuten Hustenanfall, immer schmerzlicher und erstickender.
Block 7 (Krankenrevier)
Er kann nicht mehr, das Ende ist nahe. Husten, Atemnot, Harnvergiftung (vor Haft längere Zeit Nierenprobleme) und schlimme Infektion der Wunden an den Füßen durch die Holzsandalen. Alle wissen es. Die Stunde ist nahe. Er kann nicht mehr. Dem Drängen seiner Freunde folgend, begibt er sich in das Krankenrevier. Alle, er selbst nicht ausgenommen, wissen es: dies bedeutet das Ende. (Quelle: Verhallen, S. 86)
Im Krankenrevier wurde Titus Brandsma am 26. Juli 1942 durch eine Giftspritze ermordet.
Hier – wie auch an einigen anderen Stationen – haben Mitglieder unserer Gruppe Blumen niedergelegt und ein Licht angezündet.
Aschengrab
Am Aschengrab auf dem Krematoriumsgelände, wo irgendwo die Asche von Titus Brandsma ruht, wurde der Heilige um seine Fürbitte angerufen in den Anliegen und Nöten unserer Zeit.
Bleibende Botschaft von Titus Brandsma
(nicht nur für damals, nicht nur für die Niederlande, auch für heute und für alle Länder)
Zitat aus einer Radioansprache von Titus Brandsma vom 10.01.1939:
„… verbessere die Welt, aber beginne mit dir selbst. Versuche jedem einzelnen sein Recht zuzugestehen, jedem einzelnen zum Recht zu verhelfen, stehe dem nicht im Wege. Und lass dich in allem, was du tun musst, von der Liebe leiten, echter uneigennütziger Liebe, einer Liebe, die Gottes Liebe gleicht. Der die Sonne aufgehen lässt über den Guten wie den Bösen. Wie schöner und sonniger wird es in deiner Umgebung dann sein! Und wenn viele, wenn alle Menschen so handeln, wie anders wäre es dann in den Niederlanden, wieviel schöner!...“
(Quelle: Hense, Elisabeth, Titus Brandsma, Mystik und Martyrium, S. 145)