Märtyrergedenken zur Ehre Gottes

Von der Pflicht zu Gedenken zur Ehre Gottes:

Folgende Zitate empfinde ich als verpflichtende Richtlinien für die Gedenkarbeit, da es Aussagen von Häftlingen des KZ Dachau sind, die erlebt und erlitten haben über was wir heute nur lesend sprechen können.

Der Verein Selige Märtyrer von Dachau fühlt sich diesem Vermächtnis verpflichtet.

Eine Pflicht der Dankbarkeit ist es, ihre Namen im Priesterbuch zu nennen.“[1] Zitat von P. Johannes Maria Lenz SJ, er meint hier in seinen Worten „die Helden und Märtyrer“, die Mitglieder der Gruppe der Häftlinge der Geistlichen im KZ Dachau.

Und trotzdem besteht die Pflicht, Zeugnis abzulegen. … Es besteht somit die Pflicht, zu informieren und die historische Wahrheit zu überliefern. … Das Zeugnis, auch wenn es klein ist, kommt in die Schatzkammer der Kirche, der Kirche, die in der Heimat und gleichzeitig universal ist. … Sie waren – wie es Märtyrer immer sind- Zeugen. Wie könnte man es wagen, von ihnen kein Zeugnis abzulegen, vor allem dann, wenn man durch die Barmherzigkeit Gottes etwas gesehen hat und noch am Leben ist.  Das bedeutet doch wohl, dass es höchste Zeit ist für das Zeugnis-Bekenntnis.“[2] Zitat von Bischof Kazimierz Majdanski, als junger Geistlicher erlitt und überlebte er die Gefangenschaft in den Priesterblöcken des KZ Dachau

Es soll kein Mensch und kein Ereignis aus der Vergangenheit vergessen werden. So sind wir auf ein christliches Europa zugetreten, das heute neu ersteht (03.08.1993) „Wir wollen uns also“ – wie uns der Apostel ermahnt- uns von der Liebe geleitet, an die Wahrheit halten.“ (Eph 4,15)“[3] Ebenfalls von Bischof Kazimierz Majdanski

„Das KZ-Dachau ist ein Ort heiligster Martyrien des Bekenntnisses und der Buße. Ich scheue mich nicht die Dachauer KZ-Baracken die Katakomben des 20. Jahrhunderts zu nennen. Es geht um die Ehre und Verherrlichung unseres Christus. Seiner und seiner Kirche Ehre besteht darin, dass er nicht nur frühe Märtyrer hatte, sondern dass er sie in jüngster Zeit hatte. Daran sollen die zukünftigen Generationen erinnert werden. … Eine zukünftige Gedenkstätte Dachau darf nicht in der Art von Schloss Linderhof eine Sehenswürdigkeit für neugierige Besucher sein und ebenso wenig eine Totenstadt oder eine Art Friedhof. Sie soll m.E. ein lebendiger Weihe-Ort und eine Wallfahrtsstätte sein mit ausgesprochenem Sühnecharakter…“[4] Zitat von Pfr. Leonhard Roth, Häftling im KZ Dachau, Priesterblöcke, daraufhin Seelsorger auf gleichem Gelände im Lager der gefangenen SS-Männer und NS-Funktionäre (Dachauer Prozesse) und auch im anschließend dort gebauten Flüchtlingslager für vertriebene aus den ehemals deutschen Ostgebieten und Gründer der Pfarrei Hl. Kreuz Dachau. Schon nach Kriegsende und bis zu seinem frühen Tod forderte er die Errichtung einer Gedenkstätte und kämpfte zuerst viele jahrelang erfolglos dafür.

Es geht um unsere Sache! Um unser Martyrium! Um die Ehre Christi zur Nazizeit! Es gab da in der Kirche nicht nur angstvolle Schweiger und billige Mitläufer! Es gab auch Bekenner und Märtyrer!“[5] „…wach werden für das Werk der Ehrung Christi in notvollster Bedrängnis der Kirche![6]Es geht um die Ehre und Verherrlichung unseres Christus. Seiner und seiner Kirche Ehre besteht darin, dass er nicht nur frühe Märtyrer hatte, sondern dass er sie in jüngster Zeit hatte. Daran sollen die zukünftigen Generationen erinnert werden…“ [7]

 

[1] WEILER, Eugen, Die Geistlichen in Dachau, Mödling 1971, S. 88

[2] MAJDANSKI, Kazimierz, Ihr werdet meine Zeugen sein…, 1995 Mittelbiberach, Maria aktuell, S. 199f

[3] MAJDANSKI, a.a.O. S. 208

[4] Brief von Leonhard Roth an Weihbischof Neuhäusler vom 21.01.1960, FUGEL Adolf, Beiträge zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau, Band 1, „Das KZ Dachau muss erhalten bleiben!“, Saarbrücken 2014

[5] Fugel S. 33

[6] Fugel, S. 33

[7] Fugel, S. 44