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Bericht vom Gedenkakt für die Opfer des Nationalsozialismus
am 25.01.2023 in der Trauerhalle auf dem Friedhof Perlacher Forst
Am 25.01.2023 fand in der Halle des Friedhofes Perlacher Forst in München der heurige Gedenkakt des bayerischen Landtags zum Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus statt.
Im Ehrenhain I. auf diesem Friedhof sind 4.000 Opfer des Nationalsozialismus, darunter 3.000 Häftlinge des KZ Dachau aus den Jahren 1933-1942, beerdigt. Das waren Opfer, die im KZ Dachau ermordet wurden und Opfer von Euthanasiemorden von nicht mehr arbeitsfähigen KZ-Gefangenen, die in Hartheim bei Linz in Österreich durch Giftgas ermordet wurden.
Die Hälfte der Gräber sind Gräber polnischer Opfer. Darunter wurden auf Veranlassung von Monika Volz die Gräber von 7 polnischen Seligen aus der Gruppe der 108 polnischen Opfer des zweiten Weltkrieges entdeckt, wir berichteten.
Die Feier fand in einem sehr schönen und würdigen Ramen statt.
Die Reden von Frau Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, Herrn Karl Freller, 1. Vizepräsident des Bayerischen Landtages und Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Herrn Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Stadt München und Frau Magdalena Wezyk, Urenkelin eines am Friedhof Perlacher Forst beerdigten Opfer des Nationalsozialismus, umrahmt von klassischer Musik.
Bemerkenswert für alle an Märtyrern aus dem KZ Dachau interessierten, sind die Worte von Herrn Freller: „Im Leben vieler KZ Häftlinge hatte der christliche Glaube eine große Bedeutung.“ Davon sind „zahlreiche Berichte überliefert.“ Daraufhin verwies er auf die 2.800 Geistliche im KZ Dachau, 2.652 waren katholische Geistliche und 1.800 aus der Gruppe starben. Er zitierte Pfarrer Richard Schneider, im KZ Dachau ermordeter Häftling des KZ Dachau, von dem ein Überlebender schrieb: „Dachau ist der größte Märtyrer- und Priesterfriedhof der Welt, ein Mahnmal zur Besinnung, wohin die Welt kommt ohne Gott.“[1]
Dieses Zitat wird auch auf unserer Homepage erwähnt.
Herr Freller zitierte auch aus der Predigt, die Papst Johannes Paul II. bei der Seligsprechung der 108 polnischen Märtyrer, von denen 45 Häftlinge im KZ Dachau waren, hielt. Er betonte die Vorbildfunktion der Seligen, die ihre Treue zu Gott in jeder Situation, auch in der Prüfung bewiesen.
„Welch große Herausforderung seinem Gott die Treue zu halten, während man selbst durch die Hölle geht.“ Sprach der Präsident der Stiftung Bayerische Gedenkstätten.
An der Gedenkfeier und dem anschließenden Empfang konnten 3 Vorstandsmitglieder des Vereins Selige Märtyrer von Dachau e.V. teilnehmen.
Die Feier wurde im Bayerischen Fernsehen übertragen und steht in der Mediathek weiterhin zur Verfügung.
Bericht zur Gedenkfeier: Stiftung Bayerische Gedenkstätten
Links: Presse
[1] Richard Schneider, Balling, eine Spur der Liebe, S. 258
80. Todestag seliger Bischof Kozal
Am 26.01.2023 jährt sich der Todestag des seligen polnischen Weibischofs Michal Kozal.
Wir laden ein seiner zu gedenken und ihn um seine Fürbitte anzurufen!
Eine heilige Messe an diesem 80 Todestag, 26.01.2023 feiert die polnische Gemeinde zu Ehren des seligen Bischof Michal Kozal, in der Kapelle Hessstr. 24 in München, Beginn 19 Uhr, in polnischer Sprache.
Das Leben des seligen Weihbischof Michal Kozal ist bewegend:
Erst im August 1939 zum Bischof geweiht, blieb er nach dem Einmarsch der deutschen Truppen ab dem 01.09.1939 in Polen in seinem Bistum und vertrat den abwesenden Bischof.
Mutig suchte er erfolglos mit den Besatzern zu verhandeln. Schließlich wurde er schon am 07.11.1939 verhaftet, zusammen mit vielen Priestern seiner Diözese und dem gesamten Priesterseminar mit allen anwesenden Seminaristen und Professoren. In der Haftzeit wurde er wiederholt schwer geschlagen. Nach verschiedenen Stationen brachte man ihn am 25.04.1941 ins KZ Dachau. Dort war er als Häftling im Priesterblock bemüht den mitgefangenen Priestern zu helfen, als Seelsorger und auch durch weitergeben seines eigenen wenigen Essens. Er litt sehr unter dem Glaubenshass der SS, die ihn folterte und schlug, vorführte und zum Ziel von bitterem Spott machte. Er litt auch unter den Schikanen und Schlägen einiger Mithäftlinge. Trotzdem blieb er stets bewundernswert ruhig und segnete die Mitgefangenen und sogar seine Feinde und betete für sie. Schon zu Beginn seiner Haft hatte er Gott sein Leben angeboten für die Kirche und die Befreiung seines Heimatlandes Polen. Dies vollendete er im Martyrium. Am 26. Januar 1943 wurde er krank und mit starken Ohrenschmerzen auf dem Krankenrevier eingeliefert.
Dort wurde Bischof Kozal mit einer Giftspritze getötet, als bekannt geworden war, dass er ein katholischer Bischof war.
Um Märtyrerverehrung zu verhindern wurde er im Krematorium des KZ Dachau verbrannt und die Asche auf das umliegende Gelände geworfen. Die Bischofsinsignien wurden eingeschmolzen.
Bischof Michael Kozal wurde am 14.06.1987 von Papst Johannes Paul II seliggesprochen.
Seliger Bischof Kozal bitte für uns!
Von ihm, der keine Bevorzugung aufgrund seines Amtes wollte, ist folgendes Zitat überliefert:
"Ich will mein Kreuz ehrlich mit den anderen tragen."
Leider stehen uns nur wenig Quellen zur Verfügung. Deutsche Überlebende Geistliche berichteten oft von bewegenden Begegnungen mit dem seligen Bischof. (Vgl. Biografie auf unserer Internetseite )
Da uns polnische Quellen auf Grund von fehlenden Sprachkenntnissen verschlossen sind, suchen wir seit 20 Jahren weitere Informationen.
Wir rufen alle auf polnische Quellen über den seligen Bischof Kozal auf Deutsch zu veröffentlichen, polnische Biografien zu übersetzten und diesen Glaubenszeugen auch der deutschen Öffentlichkeit zu erschließen.
Um finanzielle Unterstützung wird gebeten.
Spendenkonto
DE54 7005 1540 0280 8019 29
BYLADEM1DAH