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Fürbittgebet an Allerheiligen 2023 an den Gräbern der Märtyrer von Dachau.
„Da berühren sich Himmel und Erde“
Am Allerheiligentag 2023 veranstaltete der Verein Selige Märtyrer von Dachau wieder das inzwischen schon traditionelle Gebet am Grab der 7 polnischen Märtyrer aus dem KZ Dachau, die 1999 von Papst Johannes Paul II. in der Gruppe der 108 polnischen Märtyrer, Opfer des Nationalsozialismus, seliggesprochen wurden.
Wie die Urnen dieser KZ-Häftlinge auf den Friedhof Perlacher Forst gelangt sind, ist weiterhin noch nicht erforscht. Im Ehrenhain I., in der Mitte des Münchner Friedhof Perlacher Forst, sind in unterirdischen kleinen Kammern Urnen mit der Asche von Opfern des 3. Reiches beigesetzt, viele davon aus dem KZ Dachau. Der Gedenkort führt alle Namen auf Glaswänden auf. Dabei sind die Namen der hier begrabenen Geistlichen mit einem X gekennzeichnet, es sind bewegend viele Namen mit X.
Bei schönem Herbstwetter versammelten sich über 30 Gläubige und zufällig vorübergehende, die sich Zeit nahmen zu bleiben, am Gedenkort um der Seligen, die hier begraben sind zu gedenken und nach urchristlichem Brauch an den Märtyrergräbern Anliegen als Fürbitten vorzutragen und um die Fürbitte der Seligen zu bitten. Besonders wurde um den Frieden im Heiligen Land , ein Ende der Gewalt in Israel und Palästina und um Frieden in der Ukraine gebetet, aber auch für alle Verstorbenen.
Das Lied „ da berühren sich Himmel und Erde“ weitete den Blick in eine unsichtbare Realität, die uns in der Nähe von Heiligen mit Gott verbindet.
Die Vereinsvorsitzende des Vereins Selige Märtyrer von Dachau, Monika Volz, erinnerte an die Bedeutung des Festes Allerheiligen, das zu Ehre für alle bekannten und unbekannten Heiligen eingeführt wurde. Unbekannt sind bisher auch die Gräber der 7 seligen, polnischen Märtyrer, die begraben sind.
In der ersten Lesung des Gottesdienstes am Hochfestes Allerheiligen wurde in einem Text aus der Offenbarung des Johannes, dem letzten Buch der Bibel, ein schönes Bild aus der Vision des Sehers beschrieben. Vor dem Thron Gottes steht eine große Zahl Menschen, in weißen Gewändern. Es wird gefragt, wird diese sind. Die Antwort wird in der Vision gegeben: sie kommen aus der großen Bedrängnis.
Das gilt wahrhaft für die hier begrabenen Opfer des Nationalsozialismus. Wir glauben, sie stehen lobend vor Gott.
Deshalb können die hier begrabenen unsere Anliegen am Thron Gottes vorbringen und uns damit unterstützen. Sie können aber auch mitfühlen mit unseren Sorgen und Nöten, sie sind vor ihrem Tod durch unvorstellbares Leid gegangen.