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Feier zum 100. Geburtstag des seligen Alojs Andritzki in der Gedenkstätte KZ Dachau am 02.07.2014
Bei strömenden Regen traf sich eine kleine Gruppe Interessierter zum 100. Geburtstag des seligen Alojs Andritzkis, an seinem Sterbeort im KZ Dachau.
Um 15.00 Uhr begann der Rundgang auf seinen Spuren in der Todesangst- Christi- Kapelle mit der Vorstellung der Referentinnen Frau Dr. Christina Agerer-Kirchhoff (Mitglied im Beirat Märtyrer-Gedenken der Erzdiözese München und Freising, Vertreterin der Kolpingfamilie, deren Präses Andritzki in Dresden war) und Frau Monika Neudert (Sprecherin des Freundeskreises Selige aus dem KZ Dachau und ebenfalls Mitglied im Beirat Märtyrer-Gedenken).
Zu Beginn wurde der Bogen zu den Feierlichkeiten in Radibor, der Geburtsstadt Andritzkis und Bautzen gespannt, dort fand ein feierlicher Gottesdienst zum 100. Geburtstag statt, zu dem auch eine Gruppe aus Dachau angereist war. Auch auf die diesjährige Bistums-Wallfahrt der Diözese Dresden-Meissen wurde verwiesen, sie stand unter dem Motto: „Zeuge sein- wie Alojs“.
Mit Informationen zur Biografie, wurde das Leben des Seligen vorgestellt und Bezüge auf unsere heutige Zeit aufgezeigt. Zitate aus Briefen, die Andritzki aus der Gefangenschaft in die Heimat geschrieben hatte, zeigten seinen tiefen Glauben, sein Vertrauen in Gott und seine Hingabebereitschaft. Ergänzt wurde das Bild mit Aussagen von Zeitzeugen, die Alojs‘ Hilfsbereitschaft, Freude und Begeisterungsfähigkeit lebendig werden ließen.
Es folgten weitere Stationen:
Im Block 26 wohnte und betete Alojs Andritzki, hier feierte er die heilige Messe. Hier litt er aber auch an Hunger und Verfolgung. Hier versuchte er Kameraden mit seinen akrobatischen Kunststücken und mit seiner freudigen Hilfsbereitschaft aufzumuntern. Ergänzende Zitate aus Briefen und Zeugnisse von überlebenden Kameraden verdeutlichten das Gesagte. Es folgten Fürbitten. So konnten die Anwesenden, wie damals die Geistlichen im Lager, Fürbitte halten für ihre Mitmenschen und die Probleme unserer Zeit.
Der auszehrenden Schwerstarbeit in der Plantage wurde ebenso gedacht, wie der ersten Zeit im Lager KZ Dachau, Alojs wohnte damals im Zugangsblock Nr. 9. Schon dort ahnte Andritzki sein Martyrium voraus. „Wenn wir aber jetzt nicht gerade als Sämann wirken können, so wollen wir wenigstens das Samenkorn sein, um zur Zeit der Ernte vielfältige Frucht zu bringen…“ schreib er hier in einem Brief. Wir hoffen und beten, dass sein Lebensopfer, wie das der über 1000 anderen Märtyrern Frucht bringen wird in der Erneuerung des christlichen Glaubens in unserer Zeit.
Beim Verweilen am Block 7 wurde Andritzkis Sterbens gedacht. Er wurde von einem Mitgefangenen, der als Pfleger arbeitete, durch eine Giftspritze aus Glaubenshass ermordet. Beeindruckende Zitate zeigten hier seine tiefe Verbundenheit mit Christus und seine Bereitschaft mit ihm den Kreuzweg zu gehen, um am Erlösungswerk mitzuarbeiten.
Zum Abschluss trafen sich alle noch am alten Krematorium. Hier wurde in Zitaten aus Briefen von der Verbundenheit Andritzkis mit vor ihm verstorbenen Verwandten und Freunden berichtet. Dies gibt auch uns heute Hoffung auf seine Fürsprache im Himmel.
Am christlich gekennzeichneten Aschegrab in der Ecke des Krematoriumsbereiches betete die Gruppe für alle Verstorbenen des KZ Dachau und um Fürsprache des seligen Alojs Andritzki und aller 55 Seligen aus dem KZ Dachau für alle Menschen und die Situation unserer Kirche heute.
Monika Neudert