- Aktuelle Seite:
- Startseite
- Selige
- 108 Selige Märtyrer
- P. Jakub Pankiewicz
P. Jakub Pankiewicz
P. Jakub Pankiewicz
P. Jakub Pankiewicz (Anastazy), (1882-1942)
(auch als P. Anastasius Pankiewicz)
Franziskaner (OFM)
Gründer des Ordens der Antoniusschwestern von Christus dem König
geb: 09.07.1882 in Nagórzany, Podkarpackie (Polen)1
verhaftet am 01.04.1940 in Lódz, gefangen im Gefängnis Lodz, jedoch wieder entlassen am 18.04.1940.
Zum zweiten Mal wurde er am 06.10.1941verhaftet, es folgte ein Aufenthalt im Gefängnis Konstantynów.
Ab 30.10.1941 gefangen im KZ Dachau, Häftlingsnr.: 28 1762
+: 20 05.1942 3 4 ermordet auf einem Invalidentransport nach Hartheim bei Linz, Österreich 5
Gedenktag: 20.05.
P. Jakub Pankiewicz, bitte für uns!
(auch als P. Anastasius Pankiewicz)
Franziskaner (OFM)
Gründer des Ordens der Antoniusschwestern von Christus dem König
geb: 09.07.1882 in Nagórzany, Podkarpackie (Polen)1
verhaftet am 01.04.1940 in Lódz, gefangen im Gefängnis Lodz, jedoch wieder entlassen am 18.04.1940.
Zum zweiten Mal wurde er am 06.10.1941verhaftet, es folgte ein Aufenthalt im Gefängnis Konstantynów.
Ab 30.10.1941 gefangen im KZ Dachau, Häftlingsnr.: 28 1762
+: 20 05.1942 3 4 ermordet auf einem Invalidentransport nach Hartheim bei Linz, Österreich 5
Gedenktag: 20.05.
P. Jakub Pankiewicz, bitte für uns!
Inhalt
Biografie
Biografie:
Jakub Pankiewicz kam am 9. Juli 1882 als Sohn von Tomasz Pankiewicz und seiner Frau Tekla (geborene Lenio) in einer kinderreichen Bauernfamilie im Dorf Nowotaniec (Diözese Przemyśl) zur Welt. Nachdem er die Grundschule in seinem Heimatdorf absolviert hatte, besuchte er die Gymnasien in Sanok und in Lwiw (1896–1899).
Am 1. Februar 1900 tat er im Alter von siebzehn Jahren dem Orden der Franziskanerobservanten (OFM) bei, die damals auch Bernhardiner (poln. Bernardyni) oder „braune“ Franziskaner genannt wurden. Am 2. Februar 1901 legte Jakub Pankiewicz die erste Weihe ab – am Fest der Opferung Jesu im Tempel. Im folgenden Jahr ergänzte er seine Ausbildung im Gymnasium von Przemyśl. Von 1902 bis 1904 studierte er Philosophie im Konvent des Hl. Kasimir in Krakau. Von 1904 bis 1906 studierte er Theologie im Kloster des Hl. Andreas in Lwiw.
Bei der Profess am 24. Februar 1904 erhielt Pankiewicz den Namen „Anastasius“ (polnisch : Anastazy ). Die Priesterweihe fand am 1. Juli 1906 statt. Sein erstes Tätigkeitsfeld war das Kloster in Wieliczka, wo er als Prediger und Beichtvater arbeitete.
Vom 1. September 1907 bis zum 8. Januar 1908 wohnte er im Sanktuarium (Heiligtum) der Gottesmutter der Heiligen Familie in Miedniewice. Von 1908 bis 1911 wirkte er in Włocławek als Novizenmeister. Im Jahr 1908 schrieb Pankiewicz an den General des Ordens einen Brief, in welchem er um die Erlaubnis bat, als Missionar nach Brasilien zu gehen. Im Mai 1911 wurde die Ordensprovinz, welcher Pankiewicz zugehörig war, aufgeteilt in Bernhardiner und sogenannte „Franziskaner-Reformaten“. Pankiewicz befand sich zu diesem Zeitpunkt im Kloster der Bernhardiner in Lwiw, wo er als Erzieher der Kleriker im Konvent des Hl. Andreas tätig war. Im nächsten Jahr wurde er nach Krakau geschickt – als Kaplan der Bernhardiner-Schwestern.
In der ersten Hälfte des Jahres 1914 wurde er nach Dżurkowo geschickt, als Administrator der Pfarrei. Als der erste Weltkrieg ausbrach, wurde er zum Militärseelsorger im Rang eines Kapitäns ernannt. Während des Krieges war er zumeist in Ungarn als Militärseelsorger für polnischen Soldaten tätig. Nach dem Krieg wohnte Pankiewicz lange Zeit in Krakau, wo er von 1919 bis 1930 als Prior des Klosters des Hl. Bernardinus von Siena tätig war.
Im Jahr 1930 kaufte Pankiewicz in Lodz (poln. Łódź) eine 8-Hektar Parzelle mit einem kleinen Haus. Er wollte dort eine Kirche, eine Schule und ein Kloster errichten. Finanzielle Hilfe erhielt er von polnischen Gläubigen aus Kanada. Sein Ziel war im ärmsten Teil der Stadt Lódz-Doly, in dem er die Pfarrei übernommen hatte, ein Pfarrzentrum und eine Schule für mittellose Kinder und Jugendliche zu bauen.
Schon im Jahr 1932 wurde das Kloster gegründet, dessen erster Prior Pankiewicz war. Die Kirche der Hl. Elisabeth von Ungarn wurde am 26. Oktober 1932 von Bischof Wincenty Tymieniecki geweiht. Im September 1937 wurde ein großes, dreistöckiges Gebäude gebaut: Das Gymnasium des Hl. Antonius, das den Bernhardinern gehörte. Schüler waren die Söhne des örtlichen Bildungsbürgertums, aber auch Arbeiterkinder. Im Jahr 1939 besaß das Gymnasium bereits 200 Schüler.
Im Jahr 1935 lernte Pankiewicz drei Frauen kennen: Józefa Galczak, Waleria Bakalarska und Władysława Bartkowiak. Er schlug ihnen vor, mit ihm zusammenzuarbeiten. Am 17. September 1936 half er ihnen, ein Haus zu kaufen und nahm sie in den Dritten Orden des Hl. Franziskus auf. Dieser Tag war der Anfang des Ordens der Antonius-Schwestern von Christus, dem König. Die Kongregation wurde am 22. Dezember 1959 von der Kirche anerkannt, und zählt zu ihrer Hauptaufgabe die Verteidigung des Lebens der ungeborenen Kinder.
P. Pankiewicz war ein unermüdlicher Seelsorger. Die Menschen kamen von weit her, um seine Predigten zu hören, mit ihm zu beten und zu singen. Er wählte für sich einen entbehrungsreichen Lebensstil mit frühem aufstehen und bescheidenen Mahlzeiten. Er galt als guter und engagierter Priester, freundlich und mit großem Einfühlungsvermögen. Besonders den Bedürftigen versuchte er zu helfen, oft mit einem tröstenden Wort. Er wurde respektiert und geliebt.6
Der Beginn des Zweiten Weltkrieges und die Einbeziehung von Lodz zusammen mit der ganzen Region in den sogenannten „Warthegau“ des Dritten Reiches machte es unmöglich, die Schule weiterzuführen. Pankiewicz boten sich nun zwei Möglichkeiten:
Erstens: die Schule verlassen, um nach dem Krieg zurückzukehren; dann aber hätte er ohne Ordensgewand leben müssen, was ihm widerstrebte. Und zweitens: die gefährlichere Möglichkeit, die Pankiewicz wählte – zu bleiben, wo er war.
Am 2. Februar 1940 wurde er zusammen mit einigen Mitbrüdern aus dem Gebäude vertrieben, aber er verließ Lodz nicht. Nach ein paar Tagen übernahmen die deutschen Besatzer die Kirche, um sie in eine Scheune zu verwandeln. Pankiewicz entschied sich, bei Bronisław Graliński, dem Leiter des lokalen Friedhofes, zu wohnen. Die Sonntagsmessen feierte er in der Friedhofskapelle.
Am 01.04.1940 wurde P. Anastazy Pankiewicz festgenommen. Er kam in Untersuchungshaft im Gefängnis in Lodz. Nach 17 Tagen wurde er am 18.04.1940 aber freigelassen. Diese „Warnung” erschreckte ihn nicht. Er wohnte weiterhin beim Friedhof und zog den Habit nicht aus.
Am 6.10.1941 wurde er zusammen mit anderen katholischen Priestern aus dem Warthegau verhaftet und vorübergehend in ein Lager in Konstantynów gebracht.
Am 30.10.1941 kam P. Pankiewicz in einem Transport zusammen mit anderen Priestern Konzentrationslager Dachau an.
Dort in Dachau zwang man Pankiewicz, den Habit auszuziehen. Er erhielt die Nummer 28176 und wurde im Block 28/4 untergebracht. Block 28 gehörte zu den damals 3 Priesterblocks des KZ Dachau, in denen insgesamt 2800 Geistliche litten, in den Jahren 1941 und 1942 waren es über 1000 Geistliche.
Am 18. Mai 1942 geriet er auf die Liste der sogenannten „Invaliden”. Das bedeutete den baldigen Tot. Seine Reaktion lautete schlicht: Dein Wille geschehe.
Die überlebende Häftlinge, erinnerten sich an seine innere Ruhe und daran, wie er anderen Mut machte. An seinem Todestag beichtete er noch bei Pater Stefan Stępień und sagte: „Ich bin ruhig und auf den Tod vorbereitet.“ Er hatte die Sterbesakramente empfangen können.
Am 18.05.1942 wurde P. Anastazy Pankiewicz, der als nicht mehr arbeitsfähig eingestuft worden war, für einem sogenannten „Invalidentransport“ ausgewählt um zur Vergasung nach Hartheim bei Linz gebracht zu werden. Im Fahrzeug befanden sich 60 Häftlinge, davon 13 Priester. In Hartheim wurden die Insassen des Transports mit Abgasen innerhalb von 6 Minuten ermordet.
„Beim Einsteigen in das Transportauto steckte er seine Hände aus um einem Mithäftling [beim Einsteigen] zu helfen. Die SS-Männer schlugen in diesem Moment mit Gewalt die eiserne Autotüre zu und dabei wurden beide Hände des Priesters abgeschlagen. Er starb auf diesem Transport. Das Todesdatum wird in verschiedenen Quellen unterschiedlich angegeben.“7
Entsprechend dieser Quelle scheint es wahrscheinlich, dass der Selige bereits auf der Fahrt nach Hartheim an den Folgen dieser Verletzung gestorben, verblutet ist. Falls er überlebt hatte, so wurde er in Hartheim zusammen mit seinen Kameraden durch Giftgas ermordet. Die Leichen wurden im dortigen Krematorium verbrannt. Die Asche aller Opfer befindet sich in einem Grab vor der heutigen Gedenkstätte Schloss Hartheim, auch die sterblichen Überreste der selig gesprochenen.
Pater Anastasius Pankiewicz starb demnach am 20. Mai 1942.8
Sein Tod wurde als Martyrium anerkannt. Am 13.06.1999 wurde er zusammen mit weiteren 107 Märtyrern, Opfer des Nationalsozialismus, in Warschau von Papst Johannes Paul II selig gesprochen.
Quelle:
Angaben stammen von der Website der Antonius-Schwestern: (http://www.antonianki.pl/index.php/ct-menu-item-4.html)
Wir danken für die Übersetzung durch Frau Dr. Anna Meetschen
Anmerkungen:
1Nach Weiler, die Geistlichen in Dachau, S 505 geboren am 07.08.1882; 09.07.1882 nach http://www.antonianki.pl/index.php/ct-menu-item-4.html, http://theblackcordelias.wordpress.com/?s=Pankiewicz
2Weiler, a.a.O.
3anderes Sterbedatum 20.04.1942 nach http://theblackcordelias.wordpress.com/2009/04/20/blessed-anastazy-jakub-pankiewicz-april-20/
4Sterbedatum 20.05.1942 nach Angaben des von ihm gegründeten Ordens http://www.antonianki.pl/index.php/ct-menu-item-4.html
5Nach Weiler, a.a.O. 30.05.1942 http://www.bernardyni.pl/bl-anastazy-pankiewicz.html und http://archidiecezja.lodz.pl/czytelni/oblicza/pankiew.html http://www.santiebeati.it/dettaglio/92902 und nach www.igw-resch-verlag.at
7Sliwka ŚLIWKA, Eugeniusz (Red.), Märtyrer für den Glauben 1939-1945,
ins Deutsche übersetzt von GLADYSZEWSKI J. / MANDELKA Ewald, herausgegeben von Referat Misyjny Seminarium Duchownego Ksiezy Werbistów, Pieniezno [o.J.]., S. 46
ins Deutsche übersetzt von GLADYSZEWSKI J. / MANDELKA Ewald, herausgegeben von Referat Misyjny Seminarium Duchownego Ksiezy Werbistów, Pieniezno [o.J.]., S. 46
8 Angaben stammen von der Website der Antonius-Schwestern:
http://www.antonianki.pl/index.php/ct-menu-item-4.html, Übersetzung durch Frau Dr. Anna Meetschen
http://www.antonianki.pl/index.php/ct-menu-item-4.html, Übersetzung durch Frau Dr. Anna Meetschen