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P. Hilary (Pawel) Januszewski
P. Hilary (Pawel) Januszewski
P. Hilary (Pawel) Januszewski, (1907–1945)
Beschuhter Karmeliterpater (OCam.), Prior des Klosters in Krakau
geb: 11.06.1907 in Krajenki, Kujawsko-Pomorskie (Polen)
Verhaftet am 04.12.1940 in Krakau, im freiwilligen Austausch für einen alten und kranken Mitbruder
nach einem Aufenthalt im KZ Sachsenhausen wurde er am 19.09.1941 ins KZ Dachau eingeliefert. Häftlingsnummer: 27648
+: 25 03. 1945 im KZ Dachau, 37 J.alt, an Fleckfieber, Infektion bei freiwilliger Pflege kranker Kameraden
Gedenktag: 25.03.
Seliger P. Hilary Januszewski, bitte für uns!
Beschuhter Karmeliterpater (OCam.), Prior des Klosters in Krakau
geb: 11.06.1907 in Krajenki, Kujawsko-Pomorskie (Polen)
Verhaftet am 04.12.1940 in Krakau, im freiwilligen Austausch für einen alten und kranken Mitbruder
nach einem Aufenthalt im KZ Sachsenhausen wurde er am 19.09.1941 ins KZ Dachau eingeliefert. Häftlingsnummer: 27648
+: 25 03. 1945 im KZ Dachau, 37 J.alt, an Fleckfieber, Infektion bei freiwilliger Pflege kranker Kameraden
Gedenktag: 25.03.
Seliger P. Hilary Januszewski, bitte für uns!
Inhalt:
Kurzbiografie
Biografie
Gebet
Text zur Meditation
Link
Kurzbiografie:
der selige Priester und Märtyrer Hilary Pawel Januszewski, geboren in Krajenki, besuchte mehrere Schulen und legte das Abitur schließlich in Krakau ab. Er trat 20-jährig in den Orden der Beschuhten Karmeliter ein. Nach der Priesterweihe studierte er in Krakau und am St. Albert Colleg der Karmeliter in Rom und wurde 1934 in Rom zum Priester geweiht.
In Krakau zurückgekehrt, wurde er am ordenseigenen Priesterseminar Professor für Dogmatik und Kirchengeschichte, 1939 auch Prior des Klosters.
Während der deutschen Besatzung wurden einige der Karmeliten des Krakauer Klosters verhaftet. Als beim zweiten Besuch alle anwesenden Geistlichen verhaftet wurden, setzte sich der zufällig bei der Verhaftung abwesende Prior für die Freilassung besonders eines alten und kranken Mitbruders ein.
Statt seiner wurde P. Hilary Januszewski festgenommen, im Gefängnis Montelupich in Krakau festgehalten, dann nacheinander in verschiedene Konzentrationslager gebracht. Die letzen Jahre, ab 1940, war er im Konzentrationslager Dachau.
Dort fiel er durch seine Hilfsbereitschaft auf. Er suchte auch das Gebet mit anderen Angehörigen des Ordens, aus verschiedenen Ländern.
Als 1945 im Lager Typhus ausbrach, meldeten sich über 30 Geistliche zur freiwilligen Krankenpflege und Seelsorge an den Sterbende. Nach nur 21 Tagen, infizierte sich P. Hilary Januszewski mit der tötlichen Krankheit.
Er starb am 25.03.1945 im KZ Dachau.
Biografie:
Pawel Januszewski wurde am 11.06.1907 in Krajenki, in Pommern, geboren und am 13.06. 1907 in der Kirche Christkönig getauft. Von seinen Eltern lernte er den christlichen Glauben. Seine Eltern Marian und Marianna waren arm, sie arbeiteten als Tagelöhner bei Deutschen. Pawel hatte 9 Geschwister.
1915 zog die Familie nach Greblino, wo sein Vater und der ältere Bruder bei einem reichen, deutschen Grundbesitzer arbeiteten. Hier, in Greblino verbrachte Pawel seine Kindheit und hier besuchte er die Grundschule.
1922-1924 besuchte er das Gymnasium in Suchary, es war eine Ordensschule der Pallottiner. Leider musste er diese Schule wegen finanzieller Probleme der Familie verlassen. Er kehrte zur Familie zurück und lerne alleine, mit Hilfe seiner Schwester, die Lehrerin war, den Stoff der 3. Klasse am Gymnasium.
Ein Jahr später besuchte er die Schule bei den Patres der Kongregation vom Heiligen Erzengel Michael in Pawlikowice. Das lag weit von zuhause entfernt, in der Nähe von Wieliczka (4 km entfernt) bei Krakau. Hier beendete er die 4. Klasse des Gymnasiums. Er blieb von da an in der Nähe Krakaus. Mit 19 Jahren musste er für seinen Unterhalt selber sorgen und gleichzeitig weiterlernen.
1927 legte er die Abiturprüfung ab und entschied sich am 20.09.1927 für die Berufung zum Priester. Diese Entscheidung war schon lange in ihm gewachsen und gereift. Er bewarb sich bei den Karmelitern der alten Observanz (beschuhte Karmeliten) in Krakau Piasek.
In der Bewerbung schrieb er: „Seit der Kindheit spüre ich das unwiderstehliche Verlangen in den geistlichen Stand einzutreten. Ich entscheide mich, nach der Stimme des Herzens zu handeln und mich dem Dienst für Gott zu widmen. Ich bin 20 Jahre alt und ab jetzt will ich nur für Gott leben.“
Er bekam bei der Aufnahme den Ordensnamen Hilary (Hilarius) und bis zum Ende seines Lebens „lebte er nur für Gott.“
Das Noviziat verbrachte er in Lwów (Lemberg), wo er am 30.12.1928 die ersten Gelübde ablegte.
1931 schloss er das Studium der Philosophie in Krakau ab und wurde wegen seiner besonderen Fähigkeiten zum weiteren Studium der Theologie nach Rom geschickt, an das ordenseigenen Collegio Sant´ Alberto.
Der Generalprior der Beschuhten Karmeliten, P. Kilian Healy, der damals im Studiengang drei Jahre hinter P. Hilary war, war sehr beeindruckt von dem fleißigen und intelligenten Studienkollegen, besonders wegen seiner ständigen „bewussten kontemplativen Haltung“.
Er war „ruhig, zurückhaltend, fast unsichtbar und sprach leise.“
Er war ein ruhiger, schweigsamer und einsamer Junge, den man kaum wahrnahm. Er war nur beschäftigt mit der Beziehung zu Gott. Andere erkannten in ihm einen stillen und weisen Mann, der das Studium liebte.
Man konnte in ihm ein tiefes inneres Leben erahnen. Besonders seine ständige bewusst kontemplative Haltung beeindruckte.
Hier lebte er in einer internationalen Gemeinschaft aus der ganzen Welt, in der die schwierige, politische Situation in Europa diskutiert wurde.
Er lernte eine neue Generation von Karmeliten kennen, die das Jahrhundert prägen sollte.
Seine Professoren waren Männer, die dem Orden einen
hohen Stellenwert in akademischen Kreisen verliehen, während sie zugleich als engagierte Brüder im Karmel lebten: Bartholomé Maria Xiberta (Dogmatik), Alberto Grammatico (fundamentale Moraltheologie und Predigt), John Brenninger (Spirituelle Theologie), Enrique Esteve und Eugenius Driessen (Exegese), Guglielmo Jazzetta (Fundamentaltheologie).
Am 03.12.1931 legte er die Ewigen Gelübde in Rom ab.
Sein letztes Jahr in Rom war hauptsächlich der Vorbereitung des Lektorgrades gewidmet. Er erhielt ihn durch eine Dissertation über ein theologisches Thema, das er vor einer Kommission von Professoren verteidigen musste. In der Karmelbibliothek von St. Albert gibt es eine Kopie dieser Dissertation.
Das Thema und die Art der Durchführung zeigen viel von Hilarius’ Charakter:
„Die Konsekration eines Ziboriums (mit Hostien), die wegen der Vergesslichkeit des Priesters ohne Korporale geschieht.“ 106 Seiten lang behandelt er die sekundäre Frage der Moraltheologie, ob das Ziborium auf dem Korporale sein muss, um gültig konsekriert zu sein. P. Hilarys gab in seinem Vorwort durchaus zu, dass er sich mit einer sekundären Frage beschäftigt. Aber er erklärte die Wahl des Themas mit seinem beharrlichen, soliden polnischen Glauben und seiner tiefen Verehrung des Altarsakraments. Er bekannte, dass er immer schon seine erste akademische Arbeit einer Frage der Eucharistie widmen wollte, „wegen der Bedeutsamkeit in Bezug auf die Erlösung der Menschen“, und meinte, die Frage sei sehr praxisnah für den täglichen Dienst des Priesters.
Als Pole, der den Glauben von Vorfahren überliefert bekam, die oft und schwer für ihren Glauben gelitten hatten, zeigte Pater Hilary eine bedingungslose Hingabe an die Grundlagen des Glaubens.
Dazu gehört wesentlich die Bedeutung der Eucharistie, die Aufmerksamkeit und Liebe sogar in den kleinsten sie betreffenden Fragen verdient.
Dieses uns von der Kirche als Mittel der Erlösung gegebene Sakrament muss auch theologische Wertschätzung erfahren; handelt es sich doch um die gottgeschenkte Begegnung mit der Erlösermacht unseres Herrn und Heilands. Pater Hilary sah es aus diesen beiden Gründen als seine Aufgabe an, eine Auffassung zu verteidigen, die sich sogar gegen den verehrungswürdigen Patron der Moraltheologen, den hl. Alfons von Liguori, wandte. Dieser hielt ein Ziborium, das bei der Messe nicht auf dem Korporale steht, nicht für konsekriert. Ohne die Verdienste diese Heiligen schmälern zu wollen, legte P. Hilary seine Meinung in elegantem Latein und mit theologischem Scharfsinn dar.
Mit dem Titel eines Lektors und einem Preis, der außergewöhnlichen Studenten der Römischen Akademie des hl. Thomas von Aquin vorbehalten ist, beschloss er sein Studium in Rom. Am 15.08.1934 wurde er in Rom zum Priester geweiht, im letzten Jahr seines Studiums, das er mit Auszeichnung als Doktor der Theologie beendete.
Als bester Student verließ er Rom und kehrte 1935 nach Krakau zurück.
Als Dozent für Dogmatik und Kirchengeschichte lehrte er am Institut der polnischen Provinz in Krakau. Auch war er als Schatzmeister und Sakristan für den Orden tätig sowie Rektor des Marianischen Heiligtums U.L. Frau auf dem Sand bei Krakau. Er war auch Präfekt der Seminaristen.
Ende 1939 ernannte ihn Provinzial P. Eliseus Sánchez-Paredes zum Prior des Karmelklosters in Krakau.
Die mit ihm lebten, bezeugten seine Sorge für die Brüder und die religiöse Observanz.
Mit sich selbst streng, war er verständnisvoll, gerecht, geduldig und gütig gegenüber seinen Mitbrüdern.
Seine besondere Aufmerksamkeit galt den Kranken und Bedürftigen.
Er engagierte sich auch sozial:
Man sagte über ihn: „Der gütige Priester war eifrig für Waisenkinder da. Immer eilte er gerne zur heiligen Messe oder zum Hören der Beichte ins Waisenheim. Ich sehe ihn immer noch vor meinem geistigen Auge, wie der gütige Pater in den Krakauer Stadtteil Zwierzyniec kam, um dort viele Stunden mit den Ärmsten zu verbringen.“
Während der deutschen Besatzung nahm er im Kloster eine Gruppe Flüchtlinge aus Poznań auf. Die Türen des Klosters verschloss er vor Leidenden nie.
Er gab ihnen nicht nur Zuflucht, sondern auch moralische Unterstützung.
Nach der Anektion eines Teils Polens durch das Deutsche Dritte Reich begann die Verfolgung der katholischen Kirche mit dem Ziel sie zu eliminieren.
Die Mehrheit der Seelsorger und Ordensleute wurde in KZ´s insbesondere im KZ Dachau interniert.
Im Kloster in Krakau waren zu dieser Zeit 12 Patres, 15 Brüder und 20 Kleriker. Bei der Gestapo ging eine Anzeige ein, in der Klosterkirche würde das verbotene Lied „Liebreiche Mutter“ (Serdeczna Matko) gesungen.
Am 18./19. September 1940 kam die Gestapo in den Krakauer Karmel und verhaftete mehrere Brüder , darunter den Subprior P. Leon Koza und den Studienpräfekten P. Albert Urbanski.
P. Hilary hielt es für seine Pflicht, alles zu tun, was in seiner Macht stand, um ihnen zu helfen. Er versuchte mit Hilfe von Freunden, die Mitbrüder aus dem Montelupich Gefängnis zu befreien.
Am 04.12.1940 kam die Gestapo wieder um diesmal alle Ordensleute bis auf P. Hilary zu verhaften, der zu dieser Zeit abwesend war. Prior P. Hilary Januszewski entschied sich mit der Gestapo zu verhandeln.
Er erklärte, er sei der Prior und damit der Verantwortliche des ganzen Klosters.
Er bat um die Freilassung aller Festgenommenen, besonders für den älteren und sehr kranken P. Jan Maria Knoba. „Ich bin jünger und werde besser für euch arbeiten können.“
Diese Bitte wurde gewährt und P. Knoba wurde freigelassen.
Dafür wurde aber P. Hilary festgenommen.
Zuerst wurde er im Gefängnis Montelupich in Krakau, später im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Dort wurde ihm die Häftlingsnummer 37088 zugeteilt.
Am 19.09.1941 wurde er ins KZ Dachau eingeliefert.
Er wurde, wie alle Häftlinge dort, mit den Worten begrüßt: „ Ihr seid im KZ Dachau, von hier gibt es keinen Ausweg.“ Der Mitgefangene Jan Domagala übersetzte, um den Kameraden Mut zu machen: „Ihr seid in Dachau, von hier kann man raus. Durchhalten!“
P. Hilary erhielt hier die Häftlingnummer 27648.
Er wurde der Baracke 28 zugewiesen, einer der Priesterbaracken. Hier war der Blockälteste (vorgesetzter Mithäftling) besonders grausam.
P. Hilary verbrachte 4 Jahre im KZ Dachau.
Er erlebte Qualen, unendlichen Hunger, Kälte, Krankheit und totale Erschöpfung. Besonders das Jahr 1942 brachte im KZ Dachau rund 700 polnischen Priestern den Tod. Er musste, wie die anderen Geistlichen, schwere körperliche Arbeit in der Plantage leisten.
Man schätzte ihn für seine Güte, Hilfsbereitschaft und aufopfernde Haltung.
Sein Gemütszustand war heiter. Er gab ein gutes Beispiel für das Gebetslebens, ermutigte andere und gab Vertrauen in eine bessere Zukunft. Bald fiel er wegen seiner Liebe gegenüber den leidenden Mitgefangenen auf.
Mit großer Einfachheit diente er und half den Mitgefangenen, er ermutigte und gab Zuversicht und teilte alles, was er hatte.
Er legte seine eigene spärliche Brotration für jene beiseite, die Hunger litten.
„Ihr müsst nach Krakau zurückkehren, um im Weinberg des Herrn zu arbeiten“, legte er seinen karmelitischen Mitbrüdern ans Herz.
Als einige der Brüder starben, war er von Kummer überwältigt.
Ein Mitgefangener erinnerte sich:
„Nicht nur ich hatte in ihm im KZ einen Freund gefunden. …Er wurde für seine Güte und Hilfsbereitschaft geschätzt. Nie verweigerte er Hilfe. Er hatte ein mildes Gemüt. Viele Trostbedürftige sammelten sich um ihn.“
Alle Karmeliten im Lager trafen sich nach dem Appell, natürlich heimlich, zum gemeinsamen Gebet. Dabei waren auch Karmeliten anderer Nationalitäten unter anderem der holländische Karmelitenpater, der selige P. Titus Brandsma, der bald heilig gesprochen wird.
Am Karmelfest, dem 16. Juli 1942, trafen sich mehrere Karmeliten aus verschiedenen Baracken, um ihr Patronatsfest zu feiern; unter ihnen der selige P. Titus Brandsma, Professor an der Katholischen Universität Nijmegen, Holland (zehn Tage vor seinem Tod am 26. Juli 1942) , Bruder Raphael Tijhuis, ebenfalls aus den Niederländen, Pater Albert Urbanski, Polen, der das Lager überlebte und seine Erlebnisse veröffentlichte, drei polnische Karmeliten die kurz darauf starben und einige andere polnische Patres die überlebten.
Bis 1945 hielt P. Hilary durch.
Im überfüllten KZ Dachau herrschten katastrophale hygienische Zustände, so dass Typhus ausbrach. Für die Kranken gab es keine Medikamente, sie wurden lediglich in Quarantäneblocks isoliert. Täglich starben 40-70 Gefangene pro Block.
Alojzy Wietrzykowski, im KZ Dachau gefangener Priester und Kamerad P. Hilarys schrieb 1946 im Pariser Exil:
„Der Tod brachte seine Ernte ein. Eine Typhusepidemie war ausgebrochen. Die erschöpften Häftlinge wurden um ihre freiwillige Mithilfe gebeten.“
Jeder wusste, dass die Ansteckungsgefahr groß war und der Tod drohte.
Es bildete sich eine Gruppe hilfsbereiter Priester um den seligen Stefan Wincenty Frelichowski. Sie wollten als Pfleger in die Typhusbaracken gehen um die Sakramente zu spenden, insgesamt waren es 32 Priester, unter ihnen die selig gesprochenen Märtyrer P. Engelmar Unzeitig und P. Richard Henkes. P. Johannes Maria Lenz (Autor der Biografie Christus in Dachau, Link zu Literaturangaben) P. Leonhard Roth, die überlebten und der selige Bruder Józef Zapata und der Jesuitenkleriker Jerzy Stanislaw Musial.
Nach einigen Tagen stieß P. Hilary zu dieser Gruppe.
Beim Verlassen des sicheren Teils des Lagers sagte er: „Hier werden wir nicht gebraucht.“
Zum Abschied sagte er zu seinem Freund, dem Priester Franciszek Korszynski:
„Mit vollem Bewusstsein treffe ich diese Entscheidung, mein Leben zu opfern.“
Zu seinem Freund Bernard Czaplinski, der spätere Bischof von Chelm, sagte er: „ Weißt du, ich komme von dort nicht zurück, aber dort werden wir gebraucht.“
Sein Apostolat bei den Typhuskranken dauerte 21 Tagen, er infizierte sich mit Typhus.
P. Urbanski berichtete über seine letzten Momente:
„Es war am Fest Verkündigung des Herrn (25.03.1945). Ich war nach zwei Wochen mit hohem Typhusfieber eben aus meiner Bewusstlosigkeit erwacht. Ich erfuhr, dass P. Hilary in einer nahen Baracke bewusstlos daniederlag. Ich kroch mit großer Mühe entlang der Wand und kam zu seinem Bett. „Prior!… Pater Prior“ rief ich immer lauter. Aber er bewegte sich nicht, auch die Augen öffnete er nicht. Mit Mühe atmete er langsam. Neben ihm Liegende sagten, dieser Kranke, den ich mit dem komischen Namen „Prior“ gerufen hatte, sei schon seit 5 Tagen bewusstlos. Das Thermometer zeigte seit einigen Tagen über 40° C (auf der Fiebertafel am Bett ablesbar). Am nächsten Tag habe ich P. Hilary dort nicht mehr getroffen.”
"Am Fest Verkündigung des Herrn ging er zu Gott heim, kurz vor Ende des Krieges und der Befreiung des Lagers durch amerikanische Soldaten am 29.04.1945."
P. Hilary Januszewski starb am 25.03.1945, im Alter von 37 Jahren.
Vor ihm starben aus Polen der selige Stefan Wincenty Frelichowski, der selige Bruder Józef Zaplata und der Märtyrer Seminarist Jerzy Stanislaw Musial, Jesuit. Alle hatten freiwillig bei der Pflege Typhuskranker geholfen.
„P. Hilarius Januszewski war die große Hoffnung der wiedererstandenen polnischen Karmelitenprovinz. Seine Frömmigkeit wurzelte in einem unerschütterlichen Glauben an die römisch-katholische Kirche, in einer innigen Hingabe an Christus, gegenwärtig im heiligsten Sakrament, und in einer besonderen Liebe zur Gottesmutter.“
Der mitgefangene Jesuit und spätere Kardinal und Metropolit von Lusaka in Sambia, Afrika, Adam Kozlowiecki schrieb: „Heute, am 25.03. ist der Karmelit P. Hilary Januszewski an Typhus gestorben. Er war einer der Helden, die freiwillig den Kranken dienten. Es fällt mir schwer über ihre Entscheidung zu schreiben. Ich kann es nur in einem Wort zusammenfassen: Heldentum. Sie lebten wahre Nächstenliebe. Gemeinsam mit den Typhuskranken waren sie in den Isolierblocks eingeschlossen um die kranken Körper zu pflegen und die Seelen zu retten. So haben sie sich dem Tod ausgesetzt. Das, was wir in den 5 Jahren erlebten, konnte alle höheren Ideale töten. Der rücksichtslose Kampf ums Überleben konnte bei vielen ein ekelhafter Egoismus und Gleichgültigkeit erzeugen. Aber diese Helden bewiesen, dass das Ideal der Nächstenliebe, das Christus vor 2 000 Jahren verkündete, keine Utopie ist, das Ideal ist real und siegt sogar dort, wo der größte Hass herrscht. Der selige P. Hilary ist das beste Beispiel, wie man das Böse mit Gutem besiegt.“
Der Leib des seligen P. Hilary Januszewski wurde nach einigen Quellen im Krematorium des KZ Dachau verbrannt.
Da dieses aus Mangel an Brennstoffen seit Februar 1945 nicht mehr in Betrieb war, spricht jedoch vieles für eine Beerdigung im Massengrab auf dem Friedhof auf dem Leitenberg bei Dachau, wie es zu dieser Zeit üblich war.
Die Seligsprechung fand am 12.06.1999 in Warschau statt.
Der heilige Papst Johannes Paul II sprach insgesamt 108 polnische Märtyrer, die während des Zweiten Weltkrieges Opfer des Nationalsozialismus geworden waren, selig.
Quellen:
www.swzygmunt.knc.pl/SAINT/HTMs/0325blHILARYpawelJANUSZEWSKImartyr01.htm
www. ocarm.org
www.karmeliten.de
Übersetzung: Irene Janitzek
Bearbeitung: Monika Neudert
Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott,
du gabst dem seligen Hilary den Mut Zeuge des Evangeliums Christi zu sein,
bis zur Hingabe seines Lebens.
Auf seine Fürsprache, hilf uns alles Leid durch deine Liebe zu beenden
und zu besiegen mit unseren Herzen,
der du allein die Quelle des Lebens bist.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.
Amen
Texte zur Meditation
Aus seiner Dissertation
Ich schließe mit der Darlegung meiner Ansicht, dass wir Gottes sehnliches Verlangen erfüllen.
Er wünscht nichts so sehr, als dass Christus täglich in uns lebt, denn er ist unser Brot des Lebens und das Brot vom Himmel (hl. Hilarius, Fragmente VIII).
In dieser Absicht können nicht nur wir uns täglich von diesem Himmelsbrot nähren, sondern auch all die Gläubigen, die unserer Obhut anvertraut sind.
Dieses Brot gibt uns Kraft und gewährt uns Hilfe in dem Kampf, den wir gezwungen sind zu führen auf unserem Pilgerweg zum Himmel, so dass wir mit Gottes Hilfe den dreifachen Feind unserer Erlösung besiegen.
Und wir werden fähig, den Herrn zu sehen, den wir jetzt unter dieser anderen Gestalt kosten – ihn zu sehen, wie er ist im himmlischen Jerusalem, und wir können ihm ewig einen süßen Gesang darbringen, gemeinsam mit unserer geliebtesten Mutter.
Quelle: www.karmeliten.de
Link zu einem polnischen Film über den Seligen: youtube Link