Selige
Edward Grzymala

Edward Grzymala

Seliger Edward Grzymala (1906—1942)
Priester der Diözese Wloclawek, Dr., Ordinariatssekretär, Defensor vinculi, Präfekt
*: 19 .09. 1906 in Kolodziaz, Podlaskie (Polen)
Verhaftet am 26.08.1940 in Aleksandrow, nach einem Aufenthalt im KZ Sachsenhausen
Ab 14.12.1940 KZ Dachau, Häftlingsnr.: 22 664
+12.08. 1942 im KZ Dachau, tatsächlich aber getötet auf einem Invalidentransport, vergast in Hartheim bei Linz, Österreich, fast 36 Jahre alt [1]
Gedenktag: 10.08.

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Inhalt:

Kurze Biografie

Ausführliche Biografie

Selige

Biografie:
Nach seiner Tätigkeit am kirchlichen Gericht war er im Krieg als  Generalvikar tätig.
„Verhaftet  und in das KZ Dachau gebracht, hat er dort seinen Eifer noch vermehrt.
An Feiertagen  und auch unter der Woche, wenn das nur möglich war,
sprach er für eine kleine Gruppe von Mitbrüdern kurze, aber theologisch tiefe Betrachtungen,
die ihre geistlichen Kräfte bestärkten und Ihre Standhaftigkeit  festigten.
Am  Tag des Festes des Heiligsten Namen Jesu wurde er bei dieser verbotenen Tätigkeit erwischt,
verprügelt, mehrmals geohrfeigt und  mit den Fußtritten versehen.
Aber danach sagte er, mit einem ruhigen Lächeln:
„Ich bin glücklich, dass ich heute für den  Namen Jesu leiden durfte“. „( Stefan Biskupski)[2]

Bischof Majdanski, ehemaliger Mithäftling, über ihn:
Edward Grzymala war „die wandelnde Intelligenz, aber vor allem ein Priester mit einem ganz tiefen Glauben, ein großer Verehrer der Dreifaltigkeit Gottes, ein vorzüglicher Redner, der sich darüber freute, dass er geschlagen wurde, weil er das Wort Gottes verkündet hatte….Er war extrem ausgezehrt, kam ins Revier und von dort automatisch in den Invalidentransport.“[3]

 

[1] Daten nach Weiler, Die Geistlichen in Dachau, S 278

[2] Nach SLIWKA, Euge­ni­usz (Red.), Mär­ty­rer für den Glau­ben 1939-1945, S 24

[3] MAJDANSKI, Kazi­mierz, Ihr wer­det meine Zeu­gen sein…, 1995 Mit­tel­bi­ber­ach, Maria aktu­ell

Ausführliche Biografie

Edward Grzymala

29. September 1906 Kołodziąż bei Sadowne in Polen

† 10. August 1942 in Hartheim bei Linz in Österreich

 

Pfarrer Edward Grzymala wurde am 29 September 1906 im Region Podlasie in Polen geboren.

Eduard Grzymala konnte keine Schule besuchen, weil es in seinem Dorf keine gab; seine Eltern unterrichteten ihn zuhause. Gegen den Willen des Vaters ging er zunächst nach Warschau und dann nach Włocławek auf weiterführende Schulen. Im Jahre 1926 erwarb er die allgemeine Hochschulreife im Gymnasium in Wloclawek.

Schon damals wollte Edward Grzymala dem innigen Wunsch nachgehen, Priester zu werden und trat nach dem Abitur in das Prieseterseminar in Wloclawek ein.  In der Zeit seiner Priesterausbildung zeichnete er sich durch Fleiß, Beständigkeit und Engagement aus.

Die Priesterweihe empfing er am 14. 06.1931. Im Herbst wurde Kaplan Grzymalla zum Studium des Kirchenrechts an die Päpstliche Universität Gregoriana nach Rom gesandt. Im Jahre 1935 schloß er das Studium im Kanonischen Recht mit der Promotion im Kirchenrecht erfolgreich ab.

Nach seiner Rückkehr in die Heimat wirkte er zunächst als Vikar und Pfarrer in verschiedenen Gebieten Polens (Lipien, Konin und Kalisz) und arbeitete mit an der neuen Übersetzung der Bibel ins Polnische.

1938 kam er wieder nach Włocławek. Dort wurde er Schuldirektor am Gymnasium tätig. Außerdem fungierte er als defensor vinculi (Ehebandverteidiger) am Kirchlichen Gericht in Eheangelegenheiten und Vizesekretär der Diözesankurie.

Mit Beginn der deutschen Besetzung Polens im Herbst 1939 zog er auf Wunsch seines Bischofs nach Aleksandrów Kujawski, wo er im Kloster der Nonnen Dienerinnen von Pleszew lebte. Trotz seines jungen Alters wurde er zum Generalvikar der Diözese Wloclawek ernannt.

Er war ein engagierter Seelsorger für Stadt und Land. Er unterstützte verhaftete Priester mit Bischof Kozal in Ladz. Dabei wollte er immer ihr Schicksal teilen, so als ob er seine nächste Zielbestimmung vorahnte. Am 26.08.1940 nahm Gestapo den Priester fest im Haus der Nonnen Dienerinnen, wo er lebte. Erst kam er ins Konzentrationslager Sachsenhausen - im heutigen Stadtteil von Oranienburg - und im Dezember 1940 ins Konzentrationslager Dachau.

Im Konzentrationslager ertrug Pfarrer Grzymala die Entbehrungen mit Geduld und nahm alles als Wille Gottes an. Er tröstete seine Mitbrüder und war apostolisch tätig, indem er an Feiertagen und wann immer möglich unter der Woche für eine kleine Gruppe von gefangenen Mitbrüdern kurze Betrachtungen hielt. Diese Vorträge waren zwar kurz, aber theologisch sehr tief. Dadurch wurden die Zuhörer gestärkt und im Glauben gefestigt.

Am Hochfest Heilgstes Herz Jesu 1942 wurde er bei dieser verbotenen Andacht erwischt, verprügelt und mit Füßen getreten. Ein Mithäftling berichtete später: Danach sagte er mit einem ruhigen Lächeln: Ich bin glücklich, dass ich heute für den Namen Jesu leiden durfte. Als Grzymala durch die Misshandlungen vollkommen ausgezehrt war, wurde er zusammen mit Franziskus Drzewiecki mit einem Invalidentransport ins Schloss nach Hartheim gebracht und dort in der Gaskammer ermordet.

 Kanonisation: Eduard Grzymala wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit Franziskus Drzewiecki und 106 weiteren polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus von Papst Johannes Paul II. in Warschau seliggesprochen.

„Gott ist mit uns, ob wir leben oder sterben. Wer an Gott glaubt, wird nie verloeren gehen. Ich danke nochmals für alles, ich denke allezeit an euch alle und bete für euch – Pfarrer“. (Aus dem Brief an seine Pfarreiangehörigen – Dachau, 19. 04. 1942)

Quellennachweise:

Eduard Grzymala - Ökumenisches Heiligenlexikon auf

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienE/Eduard_Grzymala.html

Życiorys Bł. Ks. Edwarda Grzymały (opoka.org.pl) auf http://mtrojnar.rzeszow.opoka.org.pl/swieci/edward_grzymala/zycie.htm

 

 

Verein Selige Märtyrer von Dachau e. V.

 



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