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Antoni Zawistowski
Antoni Zawistowski
Seliger Antoni Zawistowski, (1882-1942)
Priester der Diözese Lublin, Domherr, Professor der Theologie
geb: 10.11.1882 in Strumiany, Wielkopolskie (Polen)
Verhaftet am 17.11.1939 in Lublin
KZ Dachau ab 14.12.1940
+: 04 Juni 1942 im KZ Dachau[1]
Gedenktag: 04.06.
Seliger Antoni Zawistowski, bitte für uns!
Priester der Diözese Lublin, Domherr, Professor der Theologie
geb: 10.11.1882 in Strumiany, Wielkopolskie (Polen)
Verhaftet am 17.11.1939 in Lublin
KZ Dachau ab 14.12.1940
+: 04 Juni 1942 im KZ Dachau[1]
Gedenktag: 04.06.
Seliger Antoni Zawistowski, bitte für uns!
Inhalt
Kurzbiografie
Kurzbiografie von Klemes Hogen-Ostländer
Biografie
Kurzbiografie:
Der Selige war Theologieprofessor am Priesterseminar in Lublin. Er war ein engagierter Seelsorger, geschätzter Beichtvater und Prediger.
Nach seiner Verhaftung am 17.11.1939 in Lublin, wurde er am 03.12.1939 ins KZ Sachsenhausen eingeliefert, am 14.12.1940 kam er danach im KZ Dachau an.
Obwohl er selbst sehr gelitten hatte, bemühte er sich immer, den Mithäftlingen geistliche Hilfe zu bringen.
In einer seiner Predigten, die er im Lager hielt, sagte er:
„Wegen unseres Glaubens, wegen der Kirche und wegen unserem Vaterland sind wir hier; dieser Sache bewusst opfern wir unser Leben“. [2]
Infolge seiner Entkräftung und der ständiger Verfolgung durch die Wachen starb er am 04.06.1942 im KZ Dachau. [3]
[1] Daten nach WEILER, Eugen, Die Geistlichen in Dachau, Mödling 1971, S 729
[2] nach SLIWKA, Eugeniusz (Red.), Märtyrer für den Glauben 1939-1945, S 15
Kurzbiografie von Klemens Hogen-Ostlender ( ausführliche Biografie s. u.)
* 10.11.1882 in Strumiany, Wielkopolskie (Polen)
+ 4. Juni 1942 im KZ Dachau
Antoni Zawistowski wurde im Dorf Święck-Strumiany in der Gemeinde St. Stanislaus in einer großen Bauernfamilie geboren. In Lomza schloss er die 7. Klasse des Jungengymnasiums ab und trat nach dem Besuch des Jesuiten-Kollegs 1899 in das Priesterseminar in Lublin ein. An der Theologischen Akademie in St. Petersburg wurde er 1906 zum Priester geweiht und schloss dort ein Jahr später seine Studien ab. Zunächst war Antoni Zawistowski Vikar in Lublin und Dozent im dortigen Seminar.1910 widmete er sich ganz der wissenschaftlichen Arbeit, schrieb Bücher und war von 1918 bis 1929 als Professor der Theologie Vizerektor im selben Seminar. Er war daneben ein hoch angesehener Prediger und Beichtvater. Für seine langjährige Arbeit wurde er mit der Würde eines Kanonikers geehrt.
Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde Antoni Zawistowski im Rahmen „Intelligenzaktion“, mit der die akademischen Schichten „entsorgt“ werden sollte, am 17.11.1939 in Lublin verhaftet, am 3.12.1939 ins KZ Sachsenhausen eingeliefert und am 14.12.1940 in das KZ Dachau.
Dort wurde er wiederholt gefoltert und geschlagen. Auch in Zeiten der Erniedrigung seiner Menschenwürde verstand der Priester es aber, andere Gefangene zu stärken durch das Wort Gottes. In einer seiner Predigten, die er im Lager hielt, sagte er:
„Wegen unseres Glaubens, wegen der Kirche und wegen unseres Vaterlandes sind wir hier; dieser Sache bewusst, opfern wir unser Leben“.
Nachdem er im Mai 1942 wieder einmal besonders grausam geschlagen wurde, kam Antoni Zawistowski ins Lager-„Krankenhaus“ . Diesmal war es ihm nicht mehr gegeben, sich zu erholen. Am 4. Juni, dem Hochfest des Leibes und Blutes Christi, starb er. Sein Körper wurde im Lagerkrematorium verbrannt. Antoni Zawistowski wurde am 13. Juni 1999 in Warschau von Papst Johannes Paul II. mit einer Gruppe von 108 polnischen Märtyrern des Zweiten Weltkriegs selig gesprochen.
Ausführliche Biografie von Klemens Hogen-Ostlender:
Antoni Zawistowski wurde am 10. Oktober 1882 in Swieck-Strumiany in der Pfarrgemeinde St. Stanislaw Biskupa in einer großen Bauernfamilie geboren. In Lomza absolvierte er die siebte Klasse das 1614 gegründeten Jesuitengymnasiums und trat 1899 in das Priesterseminar in Lublin (heute Metropolitanseminar) ein. Von dort aus wurde er zum Studium an der Heilig-Geist-Akademie in Sankt Petersburg geschickt und dort 1906 zum Priester geweiht.
Ein Jahr später beendete er sein Studium und erhielt einen Master-Abschluss in Theologie. Dann wurde Antoni Zawistowski Vikar der Kathedrale St. Johannes der Täufer und St. Johannes Evangelist in Lublin. Gleichzeitig war er Dozent und Pädagoge am Lubliner Seminar.
Ab 1910 widmete er sich der wissenschaftlichen Arbeit und veröffentlichte Bücher, darunter 1936 die Broschüre „Die göttliche Lehre von Jesus Christus„.
In den Jahren 1918 – 1929 war er Vizerektor und Dozent für Theologie am selben Seminar.
Er organisierte auch umfangreiche gemeinnützige Aktivitäten und wurde deshalb „Almosenmann“ genannt. Antoni Zawistowski war ein bekannter, angesehener Beichtvater und Prediger.
Ab 1937 war er Direktor und Seelsorger der Schwestern der Nächstenliebe des Heiligen Vinzenz von Paul in Kazimierzowce in der Nähe von Lublin, und zwar als Nachfolger von Kaplan Pater Stanislaw Mysakowski, der später ebenfalls im Konzentrationslager Dachau eingekerkert und ermordet und 1999 selig gesprochen wurde. Antoni Zawistowski hat sich für soziale Aktivitäten, insbesondere im Rahmen der Katholischen Aktion, engagiert und wurde für seine langjährige Tätigkeit mit der Würde eines Kanonikers geehrt.
Am 1. September 1939 griffen die Deutschen Polen an. Sechs Tage später, noch während der Kämpfe, gab der Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, Reinhard Heydrich, den Befehl „Die führenden Schichten der polnischen Bevölkerung sollten so weit wie möglich entsorgt werden„. Die geplante Ausrottung erhielt den Decknamen „Intelligenzaktion“. Lublin war im Grenzgebiet. Ein Teil der Diözese wurde von den Russen, die Stadt selbst und der Rest der Diözese von Deutschland besetzt. In Lublin wurde die Beseitigung der polnischen Intelligenz als „Sonderaktion Lublin“ bezeichnet und dabei während des gesamten Krieges rund 2000 Intellektuelle aus der Stadt ermordet.
Am 11. November 1939, dem polnischen Unabhängigkeitstag, drang die deutsche Sicherheitspolizei in die katholische Universität Lublin ein und verhaftete 14 Professoren sowie drei weitere Priester aus dem Seminar. Am 18. November 1939 verhaftete die Gestapo den Bischof von Lublin, Marian Leon Fulman, Weihbischof Wladyslaw Goral, der im Februar 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet und 1999 selig gesprochen wurde und den Kanzler der bischöflichen Kurie, den Priester Zdzislaw Ochalski, der am 7. August 1942 im Alter von 40 Jahren im KZ Dachau starb. Die Deutschen verhafteten an diesem Tag etwa hundert 100 Kleriker aus Lublin, Chelm und anderen Städten. Alle wurden in der Burg in Lublin inhaftiert, in der die Deutschen ein Gestapo-Gefängnis eingerichtet hatten. Am 27. November 1939 stand eine Gruppe von 13 Priestern, darunter Antoni Zawistowski, vor einem deutschen Standgericht. Sie wurden beschuldigt, bewaffneten Widerstand organisiert zu haben. Alle Angeklagten wurden zum Tod verurteilt. Die Urteile wurden jedoch nicht vollstreckt und später in lebenslanges Gefängnis umgewandelt.
Am 3. Dezember 1939 wurde Antoni Zawistowski in das deutsche Konzentrationslager Sachsenhausen abtransportiert.
Am 12. Dezember 1940 feierte er dort im Lagerblock heimlich die heilige Messe für die polnischen Priester in Sachsenhausen.
Überlebende erinnerten sich später an seine Worte in der Predigt:
„Wir sind hier für den Glauben, die Kirche und das Vaterland; für diese Anliegen geben wir bewusst das Leben“.
Dieser Priester, der sein ganzes Leben lang junge Menschen auf das Priestertum vorbereitete, strahlte eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit aus, die anderen halfen, schwierige Zeiten zu überleben.
Die letzte Station seines irdischen Lebens war jedoch das Konzentrationslager Dachau, in das er am 14. Dezember gebracht wurde.
Dort wurde er unzählige Male gefoltert, geschlagen und auf jede erdenkliche Art gequält.
Obwohl es einer übermenschlichen Anstrengung bedurfte, zeigte er in Zeiten der Erniedrigung auch in diesem Lager seinen Heroismus des Glaubens und die Liebe zum Nächsten und stärkte die anderen Gefangenen mit dem Wort Gottes.
1942 wurde Antoni Zawistowski eines Tages erneut grundlos so grausam gequält, dass er ins Lager-„Krankenhaus“ gebracht werden musste.
Es war der schreckliche Hungersommer 1942, während der Sommermonate verhungerten im KZ Dachau viele Geistliche aus der zahlreichen Gemeinschaft der Geistlichen. Zielgerichtet bekamen diese bei schwerer körperlicher Arbeit in der Plantage nur sehr wenig zu Essen.
Es war ihm nicht gegeben, sich noch einmal zu erholen. Antoni Zawistowskis irdisches Schicksal erfüllte sich am 4. Juni 1942, dem Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Sein Leichnam wurde im Lagerkrematorium verbrannt.
Antoni Zawistowski wurde am 13. Juni 1999 in Warschau von Papst Johannes Paul II. in einer Gruppe von 108 polnischen Märtyrern des Zweiten Weltkriegs selig gesprochen.
Quellen:
https://www.swietyjozef.kalisz.pl/Dachau/16.html
https://pl.wikipedia.org/wiki/Antoni_Zawistowski
http://www.swzygmunt.knc.pl/
MARTYROLOGIUM/POLISHRELIGIOUS/vPOLISH/HTMs/POLISHRELIGIOUSmartyr3134.htm