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Dachau, 22.07.2016: Eine unbekannte Monstranz aus dem KZ Dachau ist gefunden worden. Diese Monstranz ist so zu einem Symbol des gemeinsamen, christlichen Glaubens geworden über die Ländergrenzen Europas hinweg, ganz wie es die internationale Priestergemeinschaft in der Gefangenschaft des KZ Dachau war. gleich lautender Text auf der Seite der Gedenkstättenseelsorge: Link Mit freundlicher Erlaubnis hier aus dem polnischen übersetzt: „Die Monstranz ist 40,5 cm hoch und wurde aus Holz gefertigt. Sie ist kreuzförmig mit einem kreisförmigem verglastem Reservaculum, das sich im Schnittpunkt der Arme befindet. Zwischen den Armen sind Bündel aus je drei welligen Strahlen. Um den Behälter herum und entlang den Kreuzarmen ist ein einfaches Metallband angenagelt, das die einzige Verzierung der Monstranz darstellt. Das Ganze steht auf einem dreistufigen Sockel mit fast quadratischem Grundriss (16,5 x 17 cm). An der unteren Seite des Sockels der Monstranz befinden sich geschnitzte Buchstaben MBO, eine Art Monogramm, gebunden aus Buchstaben M und E und die Aufschrift mit Datum: Dachau, 15.VIII. A. D. 1941. |
Die Monstranz entstand im Konzentrationslager Dachau. Sie wurde von zwei Häftlingen angefertigt: dem Priester Wacław Kamiński (der sich nach dem Krieg in Golin bei Jarocin niedergelassen hat) und Antoni Latocha. Nach dem eigenen Bericht der beiden Hersteller, wurde sie aus einfachsten, im Lager vorhandenen Materialien angefertigt: Ein Buchenbrett haben wir zum Preis von 2 Schachteln Tabak organisiert. Die Schmuckplättchen entstammen Heringsdosen und die Nägelchen wurden aus den Reißzwecken herausgescharrt. Das Ganze wurde mit einem Taschenmesser gefertigt. Die Monstranz wurde am 14. August 1941 von Bischof Michał Kozal, der 1943 in Dachau ermordet wurde und 1987 seliggesprochen, geweiht. Das erste Mal wurde sie benutzt am Fest der Mariä Himmelfahrt, 15. August 1941, was das Datum in der Inschrift bestätigt. |
Die Monstranz wurde bis Kriegsende benutzt; ihre Hersteller haben sie dann nach Polen mitgenommen und mit eigenhändig geschriebenem Bericht über die Umstände ihrer Entstehung dem Tschenstochauer Sanktuarium übergeben. Die Monstranz zählt zu den ergreifendsten Weihegaben in den Tschenstochauer Sammlungen – neben Rosenkränzen und Medaillons aus Brot und Gummi, die aus Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagern aus den Jahren des II Weltkrieges (u. a. aus Ravensbrück) stammen.“ Jan Golonka OSPPE und Jerzy Żmudziński aus: JASNA GÓRA | ISSN 0239-5525, numer 3/2016 | maj – czerwiec | Dwumiesięcznik Sanktuarium Matki Bożej Jasnogórskiej, s. 9 |http://www.miesiecznik.jasnagora.pl/ Übersetzung Schwester Stefania vom Eucharistischen Jesus, Karmel Dachau |