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Bericht über den Marsch für Märtyrer

Bericht über den Marsch für Märtyrer

Märtyrer gestern und heute

Dachau, 10.09.2022

Zum ersten Mal fand am Samstag in Dachau der Marsch für Märtyrer statt. Nach starkem Regen startete der Zug der Teilnehmer bei strahlendem Sonnenschein vom Dachauer Bahnhof.

Bei durchwachsenem Wetter gingen die Teilnehmer den Weg der Häftlinge nach, die diesen vom Dachauer Bahnhof bis ins KZ Dachau (1933-1945) zuerst zu Fuß und später mit Lastwagen zurücklegen mussten.

In Erinnerung an den Sühnemarsch von 1.000 Männer, die zum Eucharistischen Weltkongress 1960 von München zur Todesangst-Christi-Kapelle wanderten, wurde dieser Marsch begonnen.

Damals gab es noch keine Gedenkstätte, als erstes wurde die katholische Kapelle auf dem Gelände des früheren KZ Dachau errichtet.

Auch an den jährlichen Marsch der Lebenden in Ausschwitz und an die Todesmärsche der KZ-Häftlinge 1945 wurde gedacht. Dafür wurde am Denkmal für den Todesmarsch eine Station eingelegt.

Mit theologischen Impulsen zum Glauben der Märtyrer an Tod und Auferstehung Christi und ihr Lebenszeugnis dafür wurde das Thema des Marsches betrachtet.

Mitorganisator des Marsches war die katholische Organisation Kirche in Not, die sich seit Ende des 2. Weltkrieges um Christen auf der Flucht und in Verfolgungssituationen kümmert.

Herr Niggewöhner trug kurze Biografien von heute verfolgten und ermordeten Christen vor, nachdem er die Situation der christlichen Kirchen in unserer Zeit erläuterte. Christen sind in unseren Tagen die weltweit am meisten verfolgte Gruppe, vielen ist das nicht bewusst.

Frau Volz vom Verein Selige Märtyrer von Dachau e.V. erzählte vom erst heuer heiliggesprochenen P. Titus Brandsma, Karmelit aus den Niederlanden, der als Märtyrer im KZ Dachau starb und anderen selig gesprochenen Märtyrern.

Zwischen den einzelnen Stationen war der Marsch für Märtyrer singend oder betend auf dem Weg zur Gedenkstätte, um über die Impulse nachzudenken und für heute verfolgte christliche Geschwister zu beten.

Der Marsch endete in der Gedenkstätte des KZ Dachau mit einem Besuch des Blocks 26, in dem sich die Kapelle der Priesterblocks befand, der internationalen Gemeinschaft der 2.800 gefangenen Geistlichen.

Dies war ein Ort des Gebetes und der sakramentalen Gegenwart Gottes, der weit über die Priesterblocks hinaus ins Lager wirkte sowohl durch die streng verbotene Seelsorge der Geistlichen und ihre Hilfe für andere Häftlinge, als auch durch die Gesänge, die vermutlich weit ins Lager hinein zu hören waren und den Häftlingen Trost und Kraft gaben. Hier wurden die Namen der selig gesprochenen Märtyrer vorgetragen.

In der Todesangst-Christi-Kapelle hörten die Teilnehmer des Marsches in der abschließenden Andacht in der Lesung einen biblischen Text über die Wolke der Zeugen, die uns umgibt und ermutigt. Danach wurde der alte Hymnus „Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit“ gesungen. Schon vor rund 80 Jahren erklang er aus der Kapelle des Priesterblocks bis weit ins Lager hinein und stellte als Akt des Widerstandes klar, wer der wahre König der Christen in Deutschland war, nicht Hitler, sondern Christus.

Danach begaben sich die Teilnehmer des Marsches zum christlichen Aschegrab im Gebiet des Krematoriums. In frei formulierten Fürbitten trugen die Teilnehmer die Anliegen unserer Zeit vor Gott, nach dem Vorbild der frühen Christen, die an den Märtyrergräbern in den römischen Katakomben um die Fürsprache der Märtyrer baten. Es wurde u.a. für einen gerechten Frieden in der Ukraine und um ewige Ruhe für alle Opfer des KZ Dachau gebetet.

Während des Heimwegs der Teilnehmer stand ein bunter Regenbogen groß am Himmel, das alttestamentliche Zeichen für Frieden zwischen Gott und den Menschen.

 

Monika Volz

 

Die Rechte der Fotos liegen beim Verein Selige Märtyrer von Dachau e.V.

 

Artikel in der Süddeutschen Zeitung: LINK

Bericht von Kirche in Not: LINK

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Verein Selige Märtyrer von Dachau e. V.

 



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