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Geistliche in Typhusbaracken
Blick auf die ehemaligen Typhusblocks 22.02.2020 Foto (c) Turban
Geistliche in Typhusbaracken – neue Forschung
In diesen Tagen jährt sich zum 75. Mal der freiwillige Einsatz vieler Geistlicher aus dem KZ Dachau, die sich während der letzten Typhusepidemie 1944/45 für die Pflege der kranken und sterbenden Mitgefangenen in den sogenannten Invalidenbaracken entschieden haben.
Bisher wurden die Ereignisse so geschildert: Der Lagerdekan Georg Schelling verlas in der Kapelle des Priesterblock 26 am 11. Februar 1945 einen Aufruf von der SS-Lagerleitung an die Geistlichen, sich auf die Stellen des verstorbenen Blockpersonals in den Typhusblocks zu melden, weil von den anderen Häftlingen, Nicht-Priestern, niemand mehr diese Funktionen dort übernehmen wolle. Natürlich ging es den Geistlichen vor allem darum, die kranken und verlassenen Menschen durch Pflege und Seelsorge auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Daraufhin meldeten sich mehrere Geistliche, aber die Lagerleitung habe nur 20 Freiwilligen zugelassen: 10 aus der deutschen Priesterbaracke 26 und ebenso viele aus der polnischen Priesterbaracke 28. Von diesen 20 hätten die meisten ihr Leben verloren und wären an der hochansteckenden Krankheit selbst gestorben, nur zwei – P. Leonhard Roth und P. Johannes Lenz – hätten überlebt.
Die jüngsten Forschungen brachten zusätzliche Fakten zu Tage und zeigen nun die Ereignisse vor 75 Jahren in einem ganz neuen Licht. Verschiedene internationale Quellen – u. a. deutsche, polnische, österreichische, tschechische, französische, belgische – wurden zusammengefügt und analysiert. Es ergab sich folgendes Bild: angefangen von Dezember 1944 gingen etwa 35 Geistlichen verschiedener Nationalitäten nach und nach (nicht in einem einzigen Schub) in die Typhusbaracken. 10 von ihnen starben, darunter die 5 Seligen: Stefan Wincenty Frelichowski, P. Richard Henkes, P. Engelmar Unzeitig, P. Hilary Januszewski und Br. Józef Zapłata. Ihre Todestage jähren sich in diesen Tagen zum 75. Mal.
Im Herbst 1944 füllte sich das Lager immer mehr durch die Neuzugänge, die in erbärmlichem Zustand aus den vor der anrückenden Front geräumten Lagern ins KZ Dachau kamen. Dadurch verschlechterte sich die hygienische Lage rapide. Die Neuankömmlinge wurden in den sogenannten Invalidenbaracken mit den ungeraden Nummern hinter dem Krankenrevier (Nr. 21 bis 29) auf der rechten Seite der Lagerstraße und Nr. 30 auf der linken Seite der Lagerstraße zu Tausenden zusammengepfercht. Als in November 1944 drei große Transporte mit mehreren Tausend ungarischen Juden aus Budapest ankamen, waren darunter einige Typhuskranke. Diese neuen Häftlinge wurden nicht mehr einer Quarantäne unterworfen, wie es früher üblich war, sondern gleich in extrem überfüllte Baracken verteilt. Hier hatten die Millionen von Läusen es leicht, die Krankheit von einem Häftling auf den anderen zu übertragen.
Erst wurde verheimlicht, dass Typhus im Lager ausgebrochen war. Dem tschechischen Dr. Franz Bláha, der bei der Obduktion zu dieser Diagnose kam, wurde von der Lagerleitung verboten, diese Information weiterzugeben. Die SS wollte nichts über Typhus oder Quarantäne hören – dies wäre eine Sabotage der kriegswichtigen Arbeit. Entsprechend wurden auch keine Maßnahmen getroffen, um die Ausbreitung zu vermeiden oder die Kranken zu behandeln. Mitte Dezember 1944, als es schon Fälle von Typhus bei der SS und bei Zivilisten gab, sah man sich genötigt, doch etwas zu unternehmen. Die Block 15 und 17 wurden ans Krankenrevier als „Reservat“ für Typhuskranken angeschlossen, da im eigentlichen Krankenrevier (Block 1-13) der Platz fehlte. Es handelte sich um die erkrankten arbeitsfähige Häftlinge, die normalerweise in den Baracken mit geraden Nummern (2-28) auf der linken Seite der Lagerstraße wohnten. Die sogenannte Invalidenblocks (19-29 und 30), wo die sogenannten arbeitsunfähigen Häftlinge verschiedener Nationalitäten in unvorstellbarer Überfüllung hausten und die die eigentlichen Infektionsherden waren, wurden ab dem 15. Dezember nach und nach isoliert und ihrem tragischen Schicksal überlassen. Dieses isolierte Lagergebiet wurde von den Häftlingen Todeszone genannt. Diese Blocks wurden anfangs nur vorübergehend isoliert, bis Ende Dezember 1944. Das war die erste, „unhermetische“ Quarantäne. Nach zwei Wochen, ab Mitte Januar kam die zweite große Quarantäne, die die ganze rechte Seite des Lagers und Block 30 auf der linken Seite betraf und bis zur Befreiung und darüber hinaus dauerte.
Schon Anfang November 1944 war vom Revier aus bekannt gegeben worden, dass es keine Medikamente mehr für Häftlingen gäbe, weil alles für die Armee benötigt würde. Die Häftlinge, die die Möglichkeiten hätten, sollten sich von zu Hause Medikamente schicken lassen. Die spätere Ordensschwester Imma Mack, genannt Mädi, die geheime Verbindung zu den Gefangenen im Lager hielt, besorgte ebenfalls so viel Medikamente wie möglich. Sie erzählt in ihrer Autobiografie, dass sie im Auftrag ihrer Oberen mehrere Apotheken leer gekauft hätte. Alle so erworbenen Arzneien wurden ausschließlich dem Revier zur Verfügung gestellt, wo die Häftlingsärzte selbstlos versuchten, möglichst viele zu retten, u.a. durch Bluttransfusionen. Auch in den beiden „Typhus-Reservatblocks“ 15 und 17, wo der selige P. Henkes als freiwilliger Pfleger wirkte, gab es Blockpersonal und sogar einen Feldunterarzt war, der später über den freiwilligen Einsatz von P. Henkes in der Typhusbaracke 17 berichtete.
In den isolierten Invalidenblocks hingegen, gab es keine Ärzte und keine Medikamenten. Das dortige Blockpersonal war erkrankt, verstorben oder aus der Seuchenbaracken geflohen. Dort wurden Tausende von ärmsten, entkräfteten Menschen hilflos und schutzlos der Seuche überlassen. Trotz großer Sterblichkeit, verminderte sich die Überfüllung der Typhusbaracken nicht, weil immer neue ausgemergelte Menschen dorthin gebracht wurden. Zum Beispiel war der sogenannte „Todesblock“ 30 nach mehreren Quellen dreimal völlig ausgestorben und wieder mit neuen Unglücklichen gefüllt worden.
Grundsätzlich durften die Geistlichen in dem Krankenrevier und überhaupt bei den Kranken und Sterbenden Mithäftlingen gemäß der Anordnung von Reichssicherheitshauptamt nicht als Pfleger arbeiten. 1943 während der Bauchtyphusepidemie kamen zwar einige deutsche Priester als Hilfspfleger ins Krankenrevier, aber Hauptpfleger durften sie nicht werden und polnische Priester durften schon gar nicht zu den Kranken zugelassen werden. Die Nazis fürchteten das seelsorgerliche Wirken der Priester unter Kranken und Sterbenden. Im Frühjahr 1944 hatte man nach einem entsprechenden Vorfall auch die deutsche Priester aus dem Krankenrevier entfernt. Und während der Typhusepidemie im Winter 1944/45 wurde das Verbot für die Priestern, in die Typhusbaracken zu den Kranken zu gehen, nochmals bekräftigt. Wie ist dann denn dazu gekommen, dass die mehrere Priester doch schließlich in die Todeszone gegangen sind?
Seit Sommer 1944 waren einzelne Geistlichen als Mitglieder des Blockpersonals in einigen Baracken, die später zu Typhusbaracken wurden, tätig. Zu solchen Geistlichen, die als Blockschreiber lange vor Ausbruch der Epidemie dorthin übersiedelten, gehörten z.B. der Salesianerseminarist Wiktor Jacewicz (Block 30), Priester Alojzy Sławski (Block 27). Andere, obwohl sie dort nicht wohnten, arbeiteten in solchen Blocks, wie P. Henkes (Block 17) und P. Unzeitig (Block 23). Als im Dezember 1944 die Epidemie ausbrach, sind diese Geistlichen in den betroffenen Blocks geblieben und wurden samt der ganzen Blockbelegschaft eingesperrt.
Der Seminarist Jacewicz kam aber während der ersten Quarantäne im Dezember 1944 und dann im Januar 1945, bis er selbst erkrankte, abendlich aus seinem Block 30 hinüber in den Block 28, wo die polnische Geistlichen wohnten. Dort nahm er am Unterricht im geheimen Priesterseminar teil, das auf Initiative von S. W. Frelichowski im Block 28 ab November 1944 bis April 1945 in Betrieb war. Dort wurden insgesamt 70 polnische Seminaristen in Philosophie und Theologie von den inhaftierten Seminarprofessoren unterrichtet. Jacewicz und Frelichowski kannten einander noch von der gemeinsamen Pfadfinderarbeit in Vorkriegszeiten. Im Lager haben sie auch all die Jahren eng bei verschiedenen Hilfeaktionen für die Mitgefangenen zusammengearbeitet. Jacewicz berichtete Frelichowski über die unerträgliche Zustände, unter denen die Todkranken in Block 30 hausten und dass sie ohne priesterlichen Beistand sterben mussten. Tagtäglich konnten die polnische Geistlichen mit eigenen Augen den Abtransport mehreren Leichen aus dem Todesblock 30 aus ihren Fenstern beobachten.
Die Isolierung der einzelnen Typhusblocks sah so aus: Die Blockstraße von jedem einzelnen Typhusblock wurde von der Lagerstraße durch einen doppelten Gittertor abgetrennt, das mit Zeltplanen verhängt war, um den Blick in die Blockstraßen vom Lager aus zu versperren. Vor jedem Tor, also vor jedem Eingang in die Blockstraße jedes der verseuchten Blocks stand je ein SS-Mann und ein Lagerpolizist (die Lagerpolizei bestand aus der Häftlingen), die jedem Eintritt verwehrten, der kein Passierschein hatte. Wenn etwas in ein verseuchten Block gebracht werden musste, wurde das auf den Boden zwischen dem doppelten Tor von außen abgelegt, dann kam jemand aus dem Block und holte das Abgelegte ab. Ohne dringliche Notwendigkeit durfte niemand in die Isolation hinein und niemand heraus. Die übrigen Lagerinsassen hatten vom Lager aus keinen Einblick in die isolierten Blocks und auch nicht in die versperrten und mit Zeltplanen verdeckten Blockstraßen, wo die abgemagerten verdreckten nackten Leichen, die aus den Blocks hinaus geschafft wurden, stapelweise lagen. Nur einzig und allein polnische Geistliche hatten Einblick in die Blockstraße eines isolierten Blocks – des Todesblocks 30, da die Fenster von ihrem eigenen Block 28 eben in diese Straße schauten. Der Anblick des Leichenstapels in der Blockstraße 30 weckte in den polnischen Priestern zwiespältige Gefühle: einerseits hatten sie Angst, dass der Typhus sich durch die Fenster vielleicht zu ihnen in den Block einschleichen könnte und deshalb versuchten sie, die Fenster zu abzudichten und abzusichern; andererseits hatten sie das Verlangen, den Sterbenden dort zu helfen und ihnen priesterlichen Beistand zukommen zu lassen. Nur waren sie, genauso wie die deutschen Priester, davon überzeugt, dass es nicht möglich sei, angesichts des ausdrücklichen Verbots der Lagerleitung, dorthin zu gelangen.
Stefan Wincenty Frelichowski aber setzte diese Verlangen auch in die Tat um. Als sehr sportlicher junger Mann, gut trainierter Pfadfinder und brennender Seelsorger, begann er gleich von Anfang der ersten Quarantäne an, also ab Dezember 1944, heimlich abends im Schutz der Dunkelheit durch das Fenster aus dem eigenen Block 28 in die Blockstraße des Nachbarblocks 30 zu klettern. Täglich ging er in den Todesblock, brachte den Kranken was er nur herbeischaffen konnte an Medikamenten und Lebensmitteln und stand als Priester den Sterbenden bei, besonders auf der Stube 4 und 3, wo die allerschwerste Fälle lagen. Er kroch unter den Sterbenden auf dreistöckigen Pritschen auf allen Vieren, nahm ihnen Beichte ab, gab ihnen die letzte Ölung, tröstete sie, flüsterte ihnen die Worte des menschlichen Beistands und der göttlichen Liebe zu auf ihrem letzten Weg. Er konnte mehrere Sprachen, dadurch konnte er sich mit vielen dort sterbenden Ausländern verständigen. Aber er versuchte, auch ihre körperliche Leiden zu mildern, wusch die Verdreckten ab, brachte Durstenden zu trinken (die Typhuskranken wurden u.a. durch entsetzlichen Durst gequält). Das alles hat Wiktor Jacewicz in seinen Erinnerungen an ihn bezeugt, wie auch dies: Frelichowski ging nicht nur in Block 30, um den Sterbenden beizustehen, sondern von Anfang an fand er auch Wege in die anderen isolierte Blocks und wirkte überall. Darüber hinaus gibt es auch noch die Erinnerungen und Zeugnisse anderer Priesterkameraden Frelichowskis, u.a. solcher, die ihm in die Todeszone gefolgt und den Typhus überlebt haben.
W. Frelichowski hatte sehr ausgeprägte freundschaftliche Kontakten im Lager. U.a. zu vielen Funktionshäftlingen, die in der Schreibstube, also der Häftlingsselbstverwaltung die höchste Ämter in der Lagerhierarchie ausübten. So war er sehr gut bekannt mit dem damaligen Lagerschreiber, dem Pole Jan Domagała, der seit November 1944 diese Funktion innehatte. Domagała war der Chef von Jacewicz und anderen Blockschreibern, von denen viele auch Frelichowskis Freunde waren. Domagała war auch vor der SS für die Stimmigkeit der Statistiken der Lagerbelegschaft verantwortlich. Es war damals nicht möglich, diese Stimmigkeit so zu gewährleisten, wie es die SS verlangte, weil es in der isolierten Blocks meistens kein Blockpersonal mehr gab, das die vielen Todesfälle registrieren konnte. Die SS konnte keine Freiwillige mehr finden, diese Posten in den Todesbaracken auszuüben. Und so konnte Frelichowski, durch die Vermittlung von Domagała, schon bald ein Passierschein in die Todeszone bekommen, unter dem Vorwand, er sei bereit, die Zahl der Toten und Lebenden in den einzelnen isolierten Blocks in die Schreibstube zu überbringen. So brauchte er recht bald nicht mehr unter Lebensgefahr durch die Fenster in die Todesbaracken zu klettern, sondern ging unbehindert von der Wache durch die Tore ein und aus.
Es war klar, dass der Seelsorgedienst für die Tausenden von sterbenden Mitgefangenen die Kräfte eines Priesters weit überstieg. Und so begann er, nach Helfern unter den Mitbrüder Ausschau zu halten. Es gelang ihm, einige polnischen Priester zu überreden, ihr Leben zu riskieren und sich für die Seelenrettung der sterbenden Mitgefangenen aller Nationalitäten in den Typhusbaracken zu engagieren. Er sprach nur die jüngere Priestern an, meist zwischen 30 und 40 Jahre alt, weil für die älteren die Strapazen der Arbeit in der Todeszone zu anstrengend waren. Genau das hat später der Lagerdekan Schelling bei seinem Aufruf an die deutschen Priester gesagt: Dass ältere sich nicht melden sollen, sondern nur jüngere, kräftige und gesunde. Um den Seelsorgern zu den Sterbenden Zugang zu ermöglichen, kam Frelichowski auf die Idee, die freiwilligen Geistlichen in die betroffenen Blocks auf frei werdende Funktionsposten einzuschleusen. Offensichtlich gelang es ihm, durch Domagała bei der SS-Lagerleitung zu erreichen, dass einzelne polnische Geistliche, Priester wie Seminaristen, still und leise nach und nach in die einzelne isolierte Baracken als Blockpersonal eindrangen, immer in kleinen Grüppchen von 3 bis 4 Personen. Immer nur so viel, wie gerade nötig war, um unbesetzt gewordene Funktionsstellen zu besetzen. Dafür mussten die jeweiligen Freiwilligen an die SS-Lagerführung herantreten, vorschriftsmäßig sich melden und um die Erlaubnis bitten, in die isolierten Baracken als Blockpersonal gehen zu dürfen. Darüber gibt es von einigen von ihnen Berichte und Erinnerungen. Die SS wunderte sich darüber, aber weil sie letztendlich an der Wiederherstellung des Ordnung in den Typhusbaracken interessiert war, gestattete sie einzelnen polnischen Priestern und Seminaristen den Einzug in die Todeszone. Das alles geschah vorerst noch im Stillschweigen und blieb für die Lageröffentlichkeit unbekannt. Frelichowski durfte als eine Art Beauftragter von der Häftlingsadministration (Schreibstube) die einzelnen Mitbrüder in die Todeszone begleiten und sie in die Arbeit dort einführen. Sie blieben danach dort in den für sie bestimmten Blocks eingesperrt, Frelichowski aber ging immer wieder ein und aus und wohnte in seinem Priesterbock 28. Als er erkrankt war und nicht mehr die Freiwilligen in die Todeszone begleiten konnte, fiel diese Aufgabe dem zweiten Lagerältesten, dem späteren ersten Lagerältesten Oskar Müller zu, der übrigens nach der Befreiung des Lagers zusammen mit Jan Domagała in dem gerade entstandenen Internationalen Häftlingskomitee die Exekutivbefugnis innehatte.
Frelichowski verhandelte über der Einzug der einzelnen Mitbrüder in die Typhusbaracken mit der SS-Lagerbehörden nicht selber. Das machte, wie es durch Vorschriften vorgesehen war, der damaligen Lagerälteste Johann Meansarian. Den Kontakt zu dem gefürchteten Armenier vermittelte Domagała. Meansarian stellte dann den jeweiligen Freiwilligen dem Lagerführer vor. Dieser Weg funktionierte eine Zeit sehr gut. Aber eines Tages kam es zu einer Panne. Frelichowski hat den Krakauer Karmeliten P. Albert Urbański angesprochen und als der sich entschied, in die Typhusbaracke zu gehen und auch nach einigem Zögern sein Prior P. Hilary Januszewski (heutiger Selige) ihm das erlaubte, ging Urbański auf Vermittlung von Frelichowski in gewohnter Weise in Begleitung Meansarians zum „Vorstellungsgespräch“ zu Lagerführer Friedrich Ruppert. Der aber war an dem Tag offensichtlich schlecht gelaunt. Auf jeden Fall, als er erfuhr, worum es ging, schrie er, selbst für Meansarian unerwartet, wie es Urbański später berichtete, folgendes: „Ich will keinen mehr von den polnischen Pfarrern als Blockpersonal haben! Hau ab!“. Und so kam es, dass der mühsam geebnete Weg in die Typhusbaracken sich wieder geschlossen hatte und zwar nicht nur für P. Urbański, sondern für alle polnischen Priestern, die sich vielleicht noch in den folgenden Tagen für die Aufopferung in der Todeszone hätten entscheiden können.
Aber Frelichowski ließ sich nicht von der überraschenden Wende entmutigen. Als er von Urbański über die unerwartete Absage des Lagerführers erfuhr, ging er zu Domagała. Dieser seinerseits ging zu seinem unmittelbaren SS-Vorgesetzten Rapportführer, der ebenfalls für die korrekten Statistiken der Lagerbelegschaft Verantwortung trug und schilderte ihm die Sache. Der Rapportführer erwirkte dann bei Lagerführer doch die Erlaubnis, nicht nur für P. Urbański, sondern für alle polnischen Geistlichen, so viele von ihnen sich auch melden mochten, in die Typhusbaracken als Blockpersonal zu gehen. Dies sollte der Blockälteste des polnischen Priesterblocks 28, Pfr. Teodor Korcz, in Block bekanntgeben. Und so geschah es. Daraufhin meldeten sich mehrere polnische Geistlichen, unter anderen Frelichowski selbst. Das war Anfang Februar 1945.
Nachdem der Lagerführer die Erlaubnis gegeben hatte (in den Tagen vor dem 11.02.1945), gab es am Appellplatz Lautsprecherdurchsagen, die die Geistlichen verhöhnen und diffamieren sollten. Offensichtlich wollte sich die Lagerleitung wenigstens dadurch revanchieren, dass sie die Priester vor den Mithäftlingen abermals zu diffamieren und bloßzustellen versuchte. Es hieß: „Ihr, Priester, haben immer so schön über die Nächstenliebe gepredigt. Zeigt sie also nun in euren Taten!“. Offenbar hatte die Lagerleitung die Hoffnung, dass die Priester vor dem Typhustod zurückschrecken und nicht in die Typhusbaracken gehen würden und sich so vor der Lageröffentlichkeit als Prahler und Feiglinge erweisen würden. Dass manche polnische Geistlichen den Kranken schon lange unter Einsatz ihres Lebens dienten, war ja nicht allgemein bekannt. Unter den Freiwilligen befand sich auch der junge polnische Geistliche und spätere Bischof Ignacy Jeż, ein guter Freund von Frelichowski. Er erinnerte sich später, dass sogar ein SS-Mann einmal zu den polnischen Priestern auf den Block 28 kam, um ihnen spöttisch vorzuschlagen, das weggestorbene Blockpersonal bei den Typhuskranken zu ersetzen, weil sie ja als Priester so viel über Nächstenliebe redeten.
Aber diese Spott- und Hetzdurchsagen mussten schnell wieder verstummen, da die Priester mit ihrem entschlossenen Einsatz bald ihre Nächstenliebe tatsächlich bewiesen. Die polnische Priester und Seminaristen gingen fortgesetzt in die Todeszone. Weil die Inkubationsphase der Krankheit meist 2 Wochen betrug, dauerte der Einsatz eines freiwilligen Pfleger in einer der Typhusbaracken ebenso lange, bevor er selber zusammenbrach und ins Revier gebracht wurde. Es gab einige Abweichungen – manche wurden schon nach einer Woche krank, manche konnten maximal 3 Wochen ausharren. Als erster der freiwilligen Pfleger ist Priester Stefan Zielonka am 15. Februar gestorben, nach ihm am 19. Februar der selige Bruder Józef Zapłata. Viele andere Freiwillige rangen damals schon mit dem Tod im Revier, u.a. der selige Stefan Wincenty Frelichowski und Zygmunt Mikołajewski. Der selige Richard Henkes wurde am 20. oder 21. Februar ins Revier verlegt. Alle drei sind dann am 22. Februar frühmorgens gestorben und danach nebeneinander in der Totenkammer insgeheim aufgebahrt worden. Wegen dieser Aufbahrung wurde ihre Todesdatum in der Statistik der Totenkammer auf den 23. Februar „verlegt“, was später in allen weiteren Statistiken bis heute als ihr Todestag eingetragen wurde. Der selige Engelmar Unzeitig kam am 20. Februar ins Revier, ist am 2. März gestorben und wurde ebenfalls heimlich aufgebahrt. Auf die frei gewordenen Stellen der Erkrankten und ins Revier verlegten Freiwilligen meldeten sich ständig weitere Geistliche.
Am 6. Februar ging in die Todeszone eine der letzten polnischen Gruppe von 5-6 Geistlichen, die sich auf den Aufruf des polnischen Blockältesten Teodor Korcz gemeldet hatten. Frelichowski begleitete sie und gab ihnen die notwendigen Anweisungen, wie er es bei jeder solcher Freiwilligengruppe bisher getan hatte. Eigentlich wollte er auch als Pfleger in einen Typhusblock gehen und sich endlich einschließen lassen. Bis dahin war er mit der Organisation der ganzen Aktion beschäftigt. Jetzt, wo die Erlaubnis generell erteilt wurde und es an Freiwilligen für die Todeszone nicht mehr fehlte, also, die Aktion lief, konnte er sich endlich dem eigentlichen Pflegeeinsatz widmen. Aber diesmal musste er sich vor dem Tor zur Isolationszone bei den Kameraden entschuldigen, die er begleiten wollte. Er hatte an diesem Tag schon Kopfschmerzen und Fieber. Er versprach ihnen, sobald es ihm besser gehe, zu ihnen zu kommen. Drei Tage wurde er im Priesterblock 28 gepflegt in der Hoffnung, wieder gesund und einsatzbereit zu werden, doch am 9. oder 10. Februar musste er ins Revier gebracht werden, auf den Block 7, von wo er nie mehr zurückkam.
Am 11. Februar während der Sonntagmesse übergab der Lagerdekan Georg Schelling in der Kapelle des Blocks 26 die Bitte der polnischer Samariter an die deutschen und anderen Mitbrüder, sich freiwillig als Helfer in die Typhusbaracken zu melden. Maßgeblich war also nicht der Appell der Lagerleitung, wie bisher oft angegeben. Es war vielmehr der Appell der polnischen freiwilligen Pfleger, die schon in den Todesbaracken seit einiger Zeit wirkten. Das geht deutlich aus den Schilderungen zweier bei dieser Sonntagmesse anwesenden Priestern hervor, die sich sofort freiwillig gemeldet haben. Der Österreicher P. Johannes Lenz und der Tscheche Bedřich Hoffmann haben danach in ihren Erinnerungsbücher diese Sonntagmesse beschrieben und gaben genau die Worte des Lagerdekans weiter. J. Lenz schreibt: „Nun berichtet uns Schelling, dass bereits polnische Priester in die Todesbaracken eingedrungen seien. Sie hatten – was wir für unmöglich gehalten – bei der SS-Lagerführung diese Erlaubnis durchgesetzt. (…) Schon waren etliche von ihnen der Seuche erlegen. Auf Bitten der polnischen Samariter rief uns Schelling zur freiwilligen Mithilfe auf“. Und als er danach am 14. Februar in die Typhusbaracke 21 ging, traf er dort auf die polnischen Geistlichen. Er beschreibt das so: „Felix Kaminski, ein polnischer Priester, amtete als Blockschreiber auf 21. In allen vier Stuben war der Stubenälteste je ein polnischer Priester. Sie hatten die erste Bresche geschlagen in die Todesbaracken des Lagers Dachau: ein bleibendes Ruhmesblatt für ihren Eifer. Sie begrüßten uns herzlich. Und so blieb es auch. Es war ein schönes Zusammenarbeiten in priesterlicher Liebe und im Angesicht des Todes“ (J. Lenz, „Christus in Dachau“, s. 319 u. 321). Dort wirkte mit ihnen noch ein französische Priester. Auch B. Hoffmann hat die Worte des Lagerdekans wiedergegeben. Die deutschen und die anderen Priester auf 26 Block, schrieb er, hätten an diesem 11. Februar von Schelling erfahren, dass der polnische Priester Frantiszek Herr, der auf Block 30 aufopfernd Kranke pflegte, genau an diesem Tag selber erkrankte und ins Revier gebracht wurde, dass die drei weitere Polen, u.a. Seminarist Stańco schon auf seiner Stelle im Block 30 wirkten und dass auf den Blocks 23 und 25 auch das ganze Blockpersonal aus polnischen Geistlichen bestünde, u. a. Sroka, Jezierski und Zapłata, die alle drei schon erkrankt seien. Auch auf den weiteren Blocks seien polnische Geistlichen im Einsatz, insgesamt bis 11. Februar nach Einschätzung Schellings wären es 12 Personen und weitere meldeten sich ständig dazu. Noch viele Einzelheiten über das Wirken polnischen Geistlichen auf isolierten Blocks erfuhren die Geistlichen des Blocks 26 von Dekan Schelling an diesem Tag – das alles hielt Hoffmann in seinem Buch „A kdo vás zabije…“, das 1946 erschien, fest.
Auf den Aufruf von Schelling hin meldeten sich einige Priester aus dem Block 26 zur freiwilligen Pflege. Diese Gruppe betrat in Begleitung des zweiten Lagerältesten Oskar Müller die Todeszone am 14. Februar. Außer einer Anzahl von polnischen Geistlichen, wirkten bisher in den Todesbaracken noch die drei deutsche Priester: P. Richard Henkes, P. Leonhard Roth und P. Engelmar Unzeitig. Diese fanden den Weg dorthin schon früher, meistens durch ihre vorherige Arbeit in den einzelnen Blocks, wie es schon geschildert wurde. Auf die Bitte der Polen hin, die Dekan Schelling verkündet hatte, kamen noch zwei Österreicher, ein oder zwei Franzosen, zwei Tschechen und ein Belgier dazu.
Und wo war dann der berühmte Appell der Lagerleitung an die Geistlichen? Man kann als solchen nur die obenerwähnte nicht ernstzunehmende spöttischen Durchsagen per Lautsprecher auf dem Appellplatz anführen, einen anderen Appell der Lagerleitung gab es eigentlich nicht… Als aber die SS bemerkt hatte, dass ihre Absicht, die Geistlichen als Feiglinge und Prahler bloßzustellen, gescheitert war, hat sie mit ihrer Erlaubnis zurückgerudert. Zuerst nahm sie die Erlaubnis zurück, so vielen Priestern Eintritt in die Todeszone zu gewähren, wie viel von ihnen sich melden würden. Schon bei der Ansage von Schelling hieß es offensichtlich, es würden lediglich 20 Freiwilligen gesucht, und zwar 10 aus dem polnischen Block 28 und 10 aus dem deutschen Block 26. Aber danach wurden sogar von den wenigen, die sich gemeldet haben, nicht alle aufgenommen, es hieß, es besteht kein Bedarf für mehr Personal. So wurde nach Angabe Hoffmanns ein luxemburgischer Priester zurückgewiesen und Lenz berichtet ebenfalls davon, dass es diesem Priester und auch einem der zwei angemeldeten Franzosen verweigert wurde, in die Todesbaracke zu gehen. Allgemein schreibt er, am 13. Februar „hieß es, die Lagerleitung habe die Erlaubnis verweigert. (…) Von den Freiwilligen konnten nur wenige genommen werden; mehr waren nicht notwendig“. (J. Lenz, „Christus in Dachau“, s. 321). Danach kamen keine Geistlichen mehr in die Todesbaracken, zumindest offiziell nicht.
Wir wissen aus den Berichten von P. Lenz in seinem Buch „Christus in Dachau“, aus den Büchern von B. Hoffman (auf tschechisch) und A. Urbański (auf polnisch) ziemlich gut, wie die Situation in den Typhusbaracken aussah. Die Kranken lagen nackt auf den bloßen Brettern, zu schwach um auf den Abort zu gehen. Sie litten an Durchfall und hohem Fieber. Liebevoll schleppten die Priesterpfleger die Kranken in den Waschraum, wuschen sie ab, fütterten sie und krochen zu den Sterbenden in die dreistöckigen Pritschen, um ihnen die Sterbesakramente zu spenden.
Lenz stand seinen Einsatz genau 2 Wochen lang durch. In dieser kurzen Zeit, die ihnen zur Verfügung stand, gaben die Freiwilligen alles, um möglichst vielen Kameraden das Sterben zu erleichtern. Nicht minder wichtig als die priesterliche Präsenz waren auch ihre Bemühen, in dem vorgefundenen Chaos der Todeshölle so gut wie möglich Ordnung zu schaffen, die leicht Erkrankten von den schwereren Fällen und den Sterbenden abzutrennen usw. Und so allmählich gewannen die Menschen Oberhand über die wütende Seuche und brachten sie nach und nach zum Eindämmen. Medikamente gab es in den Todesblocks keine. Lediglich Desinfektionsmittel Lysol, davon berichtet P. Lenz. Er selbst wurde am 28. Februar ins Revier gebracht wo er bis zum 31. März gepflegt wurde. In der Regel war bei dieser Typhusart sehr rasch, manchmal innerhalb von 3 Tagen, der Höhepunkt der Krise erreicht. Wer sie überlebte, war körperlich äußerst geschwächt, unfähig sich zu rühren und schwebte lange noch in der Gefahr, an den Folgen der Organschädigungen, besonders des Herzen und der Lunge, zu sterben. Einige überstanden die Krise und starben danach an Herzschwäche. Soweit möglich, bekamen sie stärkende Herzmedikamente. So konnten mehrere der Helden der Nächstenliebe gerettet werden. Insgesamt starben 10 von ihnen.
Im März war der Höhepunkt der Typhusepidemie überschritten, es gab Desinfektionsmittel im Lager, die Zahl der Neuerkranken ging allmählich zurück. Allerdings starben die Menschen an Typhus im durch die Amerikaner unter Quarantäne gestelltem Lager noch einige Wochen nach der Befreiung. Und in dieser Zeit arbeiteten unter den Kranken und Sterbenden auch noch weitere freiwillige Pfleger, die sich meist aus polnischen und französischen Priestern und Seminaristen rekrutierten. Einige, wie P. Lenz, kamen sogar ein zweites Mal zurück, nach dem sie selber Typhus und eine längere Zeit Rekonvaleszenz überstanden hatten.
Die Zahl der Priester, die sich zur Pflege des Typhuskranken gemeldet haben, ist heute schwer zu recherchieren. Es gibt keine genauen Angaben. Da die polnische Priester anfangs nur halblegal nach und nach in die Todeszone eindringen konnten und die ganze Aktion geheim gehalten wurde, wurden ihre Namen meist nirgends festgehalten. Aufgrund mehrerer internationaler Quellen wurde die folgende (wahrscheinlich unvollständige) Liste mit 35 der bisher festgestellten Namen und Daten der freiwilligen Geistlichen, geordnet nach Ursprungsländern, zusammengestellt. Sie wird hier das erste Mal veröffentlicht. Falls ermittelbar, wurden bei manchen die Funktionen angegeben mit der Nummer des Blocks und der Stube, wo die einzelnen Priester und Seminaristen wirkten. Vor den Namen der 10 Gestorbenen steht jeweils ein Kreuzchen.
Das Zeugnis des selbstlosen Einsatzes dieser tapferen Geistlichen vor 75 Jahren bewegt uns. Sie gingen den Weg der Nächstenliebe konsequent. Ihr Glaube an das Leben über den Tod hinaus gab ihnen die Motivation und die Kraft, ungeachtet der eigene Lebensgefahr, möglichst vielen Sterbenden mit priesterlichem Trost und den Sterbesakramenten beizustehen.
Martin Turban und Sr. Stefania Hayward OCD
Polen:
- Ludwik Antoń (geb. 1914) – Seminarist SJ, Stubenältester auf Block 30 Stube 3[1]
- +Seliger Stefan Wincenty Frelichowski (geb. 1913, gest. an Flecktyphus 22.2.1945) – Diözese Chełmno, Initiator der ganzen Aktion, heute Seliger
- P. Stanisław Grabowski (geb. 1911) – SChr.[2]
- Franciszek Herr (geb. 1906) – Diözese Tarnów, Stubenältester auf Block 30[3]
- Wiktor Jacewicz (geb. 1909) – Seminarist SDB, Blockschreiber auf Block 30, danach, nach der überstandenen Typhuserkrankung – Rückkehr auf gleichen Block als Blockältester [4]
- +Seliger P. Hilary Paweł Januszewski (geb. 1907, gest. an Flecktyphus 26.3.1945) – OCarm., Blockältester auf Block 25 [5], heute Seliger
- Stanisław Jezierski (geb. 1913) – Erzdiözese Poznań, Hilfskantineneinkäufer auf Block 25 [6]
- Ignacy Jeż (geb. 1914) – Diözese Katowice [7]
- Feliks Kamiński (geb. 1912) – Diözese Chełmno, Blockschreiber auf Block 21 [8]
- Władysław Kawski (geb. 1909) – Erzdiözese Poznań oder Walerian Kawski (geb. 1912) – Seminarist SJ [9]
- Leon Kijewski (geb. 1905) – Erzdiözese Gniezno [10]
- P. Jan Kubica (geb. 1913) – SChr [11]
- Ignacy Lenckowski (geb. 1910) – Diözese Chełmno [12]
- +Zygmunt Mikołajewski (geb. 1904 – gest. an Flecktyphus 22.2.1945) – Diözese Łódź [13]
- +Jerzy Musiał (geb. 1919 – gest. an Flecktyphus 10.3.1945) – Seminarist SJ [14], heute Diener Gottes
- Józef Nawara (geb. 1914) – Seminarist SJ [15]
- Roman Siwa (geb. 1915) – Erzdiözese Gniezno, Blockschreiber auf Block 23 [16]
- Alojzy Sławski (geb. 1908) – Erzdiözese Poznań, Blockschreiber auf Block 27 [17]
- Bernard Sroka (geb. 1908) – Diözese Włocławek oder Józef Sroka (geb. 1912) – Erzdiözese Poznań, Kantineneinkäufer auf Block 25 [18]
- Józef Stańco (geb. 1918) – Seminarist SJ, Stubenältester auf Block 30 [19]
- Bolesław Szkiłądź (geb. 1914) – Diözese Łomża [20]
- P. Albert Zenon Urbański (geb. 1911) – OCarm., Stubenältester auf Block 30 Stube 1 [21]
- Marian Walczak (geb. 1907) – Erzdiözese Poznań [22]
- Ludwik Walkowiak (geb. 1908) – Erzdiözese Poznań, Stubenältester auf Block 21 Stube 4 [23]
- +Seliger Br. Józef Zapłata (geb. 1904 – gest. an Flecktyphus 19.2.1945) – SFCJ, Hilfskantineneinkäufer auf Block 25 [24], heute Seliger
- +Stefan Zielonka (geb. 1908 r. – gest. an Flecktyphus 15.2.1945) – Diözese Płock [25]
Deutsche:
- +Seliger P. Richard Henkes (geb. 1900 – gest. an Flecktyphus 22.2.1945) – SAC, Kantineneinkäufer auf Block 17 [26], heute Seliger
- P. Leonhard Roth (geb. 1904) – OP [27]
- +Seliger P. Engelmar Hubert Unzeitig (geb. 1911 r. – gest. an Flecktyphus 2.3.1945) – CMM, Blockschreiber auf Block 23 [28], heute Seliger
Österreicher:
- +Richard Frasl (geb. 1898 – gest. an Flecktyphus 17.4.1945) – Diözese St. Pölten [29]
- P. Johannes Maria Lenz (geb. 1902) – SJ, Gehilfe des Stubenältesten auf Block 21 Stuben 2 und 4 [30]
Tschechen:
- Bedřich Hoffmann (geb. 1906) – Diözese Olomouc, Stubenältester auf Block 25 Stube 4 [31]
- +Josef Kos (geb. 1916 – gest. an Flecktyphus 28.3.1945) – Diözese Praha, Gehilfe des Stubenältesten auf Block 25 Stube 4 [32]
Belgier:
- Charles Haulet (geb. 1907) – Diözese Liège [33]
Franzose :
35. Edmond Cleton (geb. 1910) – Diözese Lille, Gehilfe des Stubenältesten auf Block 21 Stube 4 [34]
Quellen:
[1]Ks. A. Kozłowiecki, Ucisk i strapienie, pamiętnik więźnia 1939-1945, Kraków 1967, s. 508.
[2]Ks. A. Kozłowiecki, op. cit., s. 508; W. Jacewicz, J. Woś, Martyrologium polskiego duchowieństwa rzymskokatolickiego pod okupacją hitlerowską w latach 1939-1945, H. I-V, Warszawa 1977-1981, H. V, s. 52; J. M. Lenz, Christus in Dachau oder Christus der Sieger, Wien 1957, s. 351.
[3]B. Hoffmann, A kdo vás zabije…, Přerov 1946, s. 195-196.
[4]F. Korszyński, Jasne promienie w Dachau, Poznań 1957, s. 196; W. Jacewicz in: Wspomnienia o błogosławionym księdzu Stefanie Wincentym Frelichowskim, oprac. Robert Zadura, Toruń 2009, (weiter – Wspomnienia…), s. 95-97.
[5]T. Musioł, Dachau 1933-1945, Katowice 1971, s. 132; A. Z. Urbański, Duchowni w Dachau. Wspomnienia z przeżyć około dwóch tysięcy księży w hitlerowskim obozie koncentracyjnym, Kraków 1945, s. 80; I. Lenckowski in: Wspomnienia…, s. 81; F. Korszyński, op. cit., s. 110 und 196; B. Hoffmann, op. cit., s. 196; A. Kozłowiecki, op. cit., s. 508; S. Zámečník, Das war Dachau, Frankfurt am Main 2010, s. 367.
[6]B. Hoffmann, op. cit., 196; Leon Stępniak, Wspomnienie o śp. ks. prałacie Stanisławie Jezierskim in: Biuletyn informacyjny dla księży b. więźniów obozu koncentracyjnego w Dachau nr 17, Kalisz-Koszalin 1990, s. 26.
[7]Przygody z Opatrznością, z biskupem Ignacym Jeżem rozmawiają Alina Petrowa-Wasilewicz i ks. Krystian Kukowka, Katowice 2004, s. 18; F. Korszyński, op. cit., s. 197; E. Monnerjahn, Häftling Nr. 29392, Der Gründer des Schönstattwerkes als Gefangener der Gestapo 1941-1945, Vallendar-Schönstatt 1972, s. 319.
[8]J. M. Lenz, op. cit., s. 321; H. Malak, Klechy w obozach śmierci, B. I-II, Londyn 1961, B. II, s. 575; R. Siwa, Wśród zatyfuszonych in: Biuletyn informacyjny dla księży b. więźniów obozu koncentracyjnego w Dachau nr 17, Kalisz-Koszalin 1990, s. 47; I. Lenckowski in: Wspomnienia…, s. 81; A. Kozłowiecki, op. cit., s. 508.
[9]K. Szweda, Kwiaty na Golgocie, Poznań-Warszawa 1982, s. 162.
[10]R. Siwa, Wśród zatyfuszonych w: Biuletyn informacyjny dla księży b. więźniów obozu koncentracyjnego w Dachau nr 17, Kalisz-Koszalin 1990, s. 47.
[11]K. Szweda, op. cit., s. 162; F. Korszyński, op. cit., s. 199; A. Z. Urbański, op. cit., s. 80.
[12]I. Lenckowski in: Wspomnienia…, s. 80-82; K. Szweda, op. cit., s. 162; A. Kozłowiecki, op. cit., s. 508.
[13] M. Probst, Glaubenszeuge im KZ Dachau. Das Leben und Sterben des Pallottinerpaters Richard Henkes (1900-1945), Pallotti-Verlag Friedberg 2014, s. 225; swzygmunt.knc.pl/MARTYROLOGIUM/POLISHRELIGIOUS/vPOLISH/HTMs/POLISHRELIGIOUSmartyr1789.htm [Zutritt 20.8.2019].
[14]K. Szweda, op. cit., s. 162-163; swzygmunt.knc.pl/MARTYROLOGIUM/POLISHRELIGIOUS/vPOLISH/HTMs/POLISHRELIGIOUSmartyr1863.htm [Zutritt 20.8.2019].
[15]A. Kozłowiecki, op. cit., s. 508; I. Lenckowski in: Wspomnienia…, s. 82.
[16]R. Siwa, Wśród zatyfuszonych in: Biuletyn informacyjny dla księży b. więźniów obozu koncentracyjnego w Dachau nr 17, Kalisz-Koszalin 1990, s. 47.
[17]T. Musioł, op. cit., s. 181; K. Szweda, op. cit., s. 162.
[18]B. Hoffmann, op. cit., s. 196.
[19]B. Hoffmann, op. cit., s. 196.
[20]F. Korszyński, op. cit., s. 111.
[21]A. Z. Urbański, op. cit., s. 80-82; derselben in: Wspomnienia…, s. 130-135; W. Swoboda, ebenda, s. 129-130; K. Szweda, op. cit., s. 162.
[22]K. Szweda, op. cit., s. 162.
[23]F. Korszyński, op. cit., s. 110-111; J. M. Lenz, op. cit., s. 333.
[24]B. Hoffmann, op. cit., s. 196, S. Zámečník, op. cit., s. 367.
[25]S. Grabowski, Znienawidzeni, Filadelfia 1948, s. 123; W. Jacewicz, J. Woś, Martyrologium…, H. II, s. 336; G. Morcinek, Listy z mojego Rzymu, Katowice 1957, s. 56.
[26]M. Probst, op. cit., s. 211-230; E. Monnerjahn, op. cit., s. 321; J. M. Lenz, op. cit., s. 343.
[27]A. Berger, Kreuz hinter Stacheldraht. Der Leidensweg deutscher Pfarrer, Bayreuth 1963, s. 225; N. Göttler, Die Akte Pater Leonhard Roth. Sein Leben und Sterben im Einsatz für Gerechtigkeit und historische Wahrheit, Dachau 2004, s. 44-46; M. Probst, op. cit, s. 217; R. Schnabel, Die Frommen in der Hölle. Geistliche in Dachau, Frankfurt am Mein 1966, s. 176.
[28]J. M. Lenz, op. cit., s. 327-330; A. L. Balling, Eine Spur der Liebe hinterlassen, Würzburg Reimlingen 1984, s. 305-318; M. Probst, op. cit. s. 217.
[29]G. Fraser, Richard Frasl, ein Opfer der Nächstenliebe in: E. Weiler, Die Geistlichen in Dachau sowie in anderen Konzentrationslagern und in Gefängnissen, Nachlaß von Pfarrer Emil Thoma erweitert und herausgegeben von Pfarrer E. Weiler, Mödling 1971, s. 963-965; E. Weiler, Richard Frasl: „Ich lass‘ mich von niemandem an Nächstenliebe übertreffen“, ebenda, s. 966-967; J. Steinbock, Das Ende von Dachau, ebenda, s. 1076; J. M. Lenz, op. cit., s. 276 und 343; R. Kurij, Richard Frasl – Pfarrer in Groß-Sieghartswegdes, wegdesfriedens.eu/wegtafeln/pfarrer_frasl_gro%C3%9Fsiegharts.pdf [Zutritt 20.8.2019] – Todesdatum 16.4.1945.
[30]J. M. Lenz op. cit., s. 321- 336; A. Berger, op. cit., s. 225; M. Probst, op. cit., s. 217.
[31]B. Hoffmann, op. cit., s. 197.
[32]F. Korszyński, op. cit., s. 112 und 182; B. Hoffmann, op. cit., s. 197 und 344; J. M. Lenz, op. cit., s. 321; S. Zámečník, op. cit., s. 367; T. Musioł, op. cit., s. 132; J. Domagała, op. cit., s. 298-299; E. Weiler, op. cit., s. 362.
[33]B. Hoffmann, op. cit., s. 197.
[34]J. M. Lenz, op. cit., s. 321-322; F. Korszyński, op. cit., s. 111.